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Groß-Razzia in und um KölnZoll filzt Restaurants – krasse Bilanz

Emblem der Polizei NRW an einem Polizeiauto (Symbolbild).

Bei einer großangelegten Kontrolle hat der Kölner Zoll zahlreiche Gastronomiebetriebe in der Region überprüft (Symbolbild).

Groß-Razzia des Zolls in der Region: Das ist die Bilanz.

Bei einer bundesweiten Schwerpunktprüfung haben mehr als 100 Beschäftigte der Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) des Hauptzollamts Köln am Freitag (19. September 2025) 38 Gastronomiebetriebe und 187 Personen in der Region kontrolliert.

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Die Kontrollen, die von den frühen Morgenstunden bis in den späten Abend andauerten, fanden unter Beteiligung der Bezirksregierungen Köln und Bonn sowie des Ordnungs- und Ausländeramtes der Stadt Leverkusen statt.

Überprüft wurden Betriebe in Köln, Bonn, Leverkusen, dem Rhein-Sieg-Kreis, dem Rheinisch-Bergischen Kreis, dem Oberbergischen Kreis und dem Rhein-Erft-Kreis.

„Bei der Kontrolle eines Restaurants in Erftstadt, trafen wir auf einen 45-jährigen, illegal beschäftigten Vietnamesen. Er gab an, seinen Pass verloren zu haben und versuchte uns mit falschen Identitätsangaben zu täuschen“, berichtet Jens Ahland, Pressesprecher des Hauptzollamts Köln. Eine genauere Überprüfung zeigte, dass der 45-Jährige sich weder in Deutschland aufhalten noch hier arbeiten dürfe. Gegen den Mann und die Inhaberin des Restaurants wurden Ermittlungsverfahren eingeleitet.

Zudem wurden in Kölner Restaurants eine 23-jährige Brasilianerin und ein 28-jähriger Inder angetroffen, die illegal beschäftigt waren. Auch in diesen Fällen wurden vor Ort Ermittlungsverfahren eingeleitet.

Die Bilanz der Razzia ist ernüchternd: Acht Personen wurden ohne die erforderliche Arbeitserlaubnis beschäftigt. Bei 23 weiteren Personen besteht der Verdacht, dass sie von ihren Arbeitgebern und Arbeitgeberinnen nicht zur Sozialversicherung gemeldet wurden – umgangssprachlich Schwarzarbeit. In 17 Fällen gibt es Hinweise auf Verstöße gegen den Mindestlohn.

Darüber hinaus gibt es einen Fall von möglichem Leistungsbetrug in Bonn. Zwölf Ordnungswidrigkeitenverfahren wurden wegen fehlender Ausweisdokumente eingeleitet und vier Gastronomiebetriebe führten nicht die vorgeschriebenen Stundenaufzeichnungen.

„Die Befragung der Beschäftigten vor Ort, ist nur der Einstieg in unsere Arbeit“, so Ahland weiter. Erst die weiteren Auswertungen würden zeigen, ob alle Personen ordnungsgemäß gemeldet sind oder zu Unrecht Sozialleistungen beziehen. (red)