Drama an Kölner WeiherSchwanenküken zu Tode stranguliert

Eine Schwänin schwimmt mit ihrem Jungtier auf einem Gewässer.

Ein Schwanenküken schwimmt mit seiner Mutter im Mediaparksee. Wenig später stranguliert sich das Tier mit einer Angelschnur. 

Am Mediaparksee ist ein verendetes Schwanenküken gefunden worden. Es hat sich offenbar selbst stranguliert. 

von Iris Klingelhöfer  (iri)

Das Schwanenküken liegt tot am Ufer, um seinen Hals ist eine rote Angelschnur festgezurrt, in seinem Rücken steckt der Angelhaken samt Köder...

Es sind Bilder vom Mediaparksee, die traurig machen – und wütend. Denn Angelmüll wurde dem gerade einmal drei Monate alten Schwan zum Verhängnis.

„Ein qualvoller Tod, weil ein Mensch seinen Müll nicht unter Kontrolle hat“, beklagt Claudia Scherping von „Schwäne Köln“.  Das Jungtier habe vermutlich versucht, den Angelhaken aus seinem Rücken zu ziehen und sich dabei mit der dranhängenden Schnur stranguliert. 

Das tote Schwanenküken hat eine Angelschnur um den Hals, in seinem Körper steckt noch der Haken samt Köder, einem kleinen Plastikfisch.

Das tote Schwanenküken hat eine Angelschnur um den Hals, in seinem Körper steckt noch der Haken samt Köder.

Die rote Angelschnur war um ein Bein des Schwanenkükens gewickelt, lief unter dem Flügel durch und hatte sich um den Hals festgezogen. Es verendete elendig.

Kölner Mediaparksee: Zwei Tage altes Küken ebenfalls stranguliert

Bereits im vergangenen Jahr hatte es am Mediaparksee einen identischen Todesfall gegeben. Ein zwei Tage altes Schwanenküken hatte sich ebenfalls mit einer Angelschnur stranguliert und konnte nur noch tot geborgen werden. Ein schreckliches Bild: Das neugeborene Küken war komplett in Angelschnüre eingewickelt! 

„Leider passieren immer wieder Vorfälle mit Angelmüll und es kommt zu Verletzungen oder zu Todesfällen. Die Haken hängen im Körper fest, Angelmüll wird verschluckt und die Tiere verhungern elendig oder wie in diesem Fall strangulieren sich mit der Schnur“, berichtet Claudia Scherping gegenüber EXPRESS.de.


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Ebenfalls im vergangenen Jahr hatte der Partner von „Sternchen“ am Adenauer Weiher einen Haken verschluckt und war nach der OP verstorben. Der Vorfall löste eine Hasswelle gegen die dortigen Angler aus.

Laut Claudia Scherping hat sich die Situation inzwischen zumindest an den städtischen Weihern verbessert. „Wir sind als Weiherpaten vom Stadtwaldweiher und Decksteiner Weiher in engem Austausch mit dem für diese Gewässer zuständigem Angelverein, der mittlerweile Aufräumaktionen macht, abgerissene Schnüre und Haken einsammelt und sich auch meldet, wenn es Probleme gibt“, erklärt sie. Diese Beispiele würden zeigen, dass es auch anders geht.

„Jede Schnur im Wasser, auch eine Paket- oder Ballonschnur, ist für die Wasservögel eine Gefahr“, stellt Scherping klar und appelliert: „Egel, ob man an einem der Weiher angelt oder feiert, man soll bitte seinen Müll nicht zurücklassen!“

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