Müssen alle überprüft werdenPoller-Alarm in Köln – es gab schon tödliche Unfälle

Poller stehen am Rhein in Köln

Städte müssen nach einem NRW-Erlass Poller und Sperren auf Radwegen prüfen und gegebenenfalls abbauen. Das Foto wurde am 4. April 2024 im Rheinauhafen in Köln aufgenommen.

Die Stadt Köln muss prüfen, wie sinnvoll die Standorte vieler Sperreinrichtungen sind. Gemeint sind unter anderem Poller, die vor allem für Radfahrende gefährlich sein können.

von Matthias Trzeciak (mt)

Im Dunkeln fallen sie oft zu spät oder gar nicht auf – und für Radfahrende können sie ein gefährliches Hindernis darstellen.

Gemeint sind Sperreinrichtungen, wie beispielsweise Poller. Die Stadt Köln muss nun prüfen, ob diese Sperrmaßnahmen Sinn ergeben – dort, wo sie stehen. Gegebenenfalls müssen sie entfernt werden.

NRW fordert Überprüfung der Poller – auch in Köln

Das Umwelt- und Verkehrsministerium in Nordrhein-Westfalen will den Radverkehr und die Radwege für Menschen sicherer machen.

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Durch einen Erlass sollen Sperreinrichtungen auf Radwegen wie Poller, Sperrpfosten oder versetzt eingebaute Wegesperren aus Sicherheitsgründen von den Kommunen überprüft und bei Bedarf auch entfernt werden, heißt es in einer Mitteilung der Landesregierung.

„Immer mehr Menschen greifen zum Rad und tragen dazu bei, dass der Radverkehr eine der tragenden Säulen der Mobilitätswende wird. Wenn wir die Menschen für diese klimafreundliche und gesunde Art der Fortbewegung gewinnen wollen, müssen wir die Radwege sicherer und barrierefreier machen. Poller und Sperrgitter stellen oftmals eine Gefahrenquelle dar und sollten nur noch in Ausnahmefällen eingesetzt werden“, erklärt Umwelt- und Verkehrsminister Oliver Krischer.

Die Sperrmaßnahmen wie Sperrpfosten, Poller, Umlaufsperren, Absperr-Geländer oder ähnliche Einrichtungen auf Radwegen bergen oftmals eine erhebliche Kollisionsgefahr – gerade auch in der Dunkelheit.

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So können insbesondere niedrige Sperrpfosten leicht übersehen werden, wenn Radfahrende in einer Gruppe unterwegs sind. Die Landesregierung weist daraufhin: „Hierdurch sind bereits Unfälle mit schweren Verletzungen bis hin zur Todesfolge entstanden.“

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Gleichzeitig würden viele dieser Einrichtungen Menschen mit Lastenrädern, Anhängern oder Dreirädern für Erwachsene behindern oder Wege für sie unpassierbar machen. Auch für Kinder und Menschen mit Behinderung stellen solche Wegsperren oftmals eine Gefahrenquelle dar.

„Sollten Sperrmaßnahmen an einzelnen Stellen zwingend notwendig sein, sind zuerst Alternativmaßnahmen wie Verkehrszeichen, Markierungen oder sonstige bauliche Maßnahmen zu prüfen“, so die Vorgaben der Landesregierung.

Ob und wie viele Poller beziehungsweise Sperren in Zukunft im Kölner Stadtgebiet abgebaut werden müssen, ist noch unklar. Erstmal müssen die Standorte gesichtet und das Gefahrenpotenzial beurteilt werden.