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Gammel-Telefone in KölnAbbau ist kompliziert – Stadt kassiert

In Köln gibt es noch einige alte Telefonzellen und -Säulen. Sie gammeln vor sich hin und sollen noch in diesem Jahr endgültig aus dem Stadtbild verschwinden.

Sie sind Überbleibsel aus einer vergangenen Zeit. Früher gab es noch Telefonzellen, dann waren es Telefonsäulen. Teilweise stehen sie noch – unter anderem auf der Richmodstraße oder an der Ecke Breite Straße/Neven-DuMont-Straße – und schmuddeln und gammeln vor sich hin. 

Wann verschwinden sie endgültig aus dem Stadtbild? Zumal die Telekom an die Stadt Köln regelmäßig eine Gebühr bezahlt. Die beträgt pro Standort und Monat 12,90 Euro (Stand: Februar 2025).

„Von den ehemals über 160.000 öffentlichen Telefonen in Deutschland wurden in den zurückliegenden Jahren bereits über 90 Prozent abgebaut – weil sie niemand mehr nutzte“, erklärt eine Telekom-Sprecherin.

Und ergänzt: „Der Bedarf an öffentlichen Telefonen war, auch in Köln, seit Jahren stark rückläufig. Öffentliche Telefonstellen werden dementsprechend bereits seit längerem einvernehmlich mit den Kommunen und Gemeinden zurückgebaut. Verblieben sind bis Ende 2022 in ganz Deutschland noch rund 12.000 öffentliche Telefone, welche ebenfalls sukzessive abgeschaltet wurden.“

Abbau alter Telefonsäulen ist kompliziert

Die Außerbetriebnahme und der Abbau der öffentlichen Telefone erfolgen schrittweise. Im ersten Schritt wurde am 21. November 2022 zunächst die Münzzahlung an den Fernsprechern bundesweit deaktiviert. Am 30. Januar 2023 wurde auch die Zahlungsfunktion mittels Telefonkarten und somit der gesamte Telekommunikationsdienst an den öffentlichen Telefonen eingestellt.

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Gleichzeitig begann der Abbau der verbliebenen Geräte. „Allerdings werden für den Abbau viele verschiedene Gewerke benötigt“, erklärt die Sprecherin.

„Vom regionalen Energieversorger (welcher zum Teil bis zu einem Jahr von der Beauftragung bis zur Stromlosschaltung des Standortes benötigt) über die Bauämter (welche für jeden Tiefbau eine eigene verkehrsrechtliche Anordnung erstellen müssen), Baufirmen (die die Stromlosschaltung und Genehmigungen abwarten müssen) und Recycling-Unternehmen sind viele Menschen, Firmen und Ämter am Rückbau beteiligt.“

Eine Telefonsäule auf der Richmodstraße in der Kölner Innenstadt. Telefonieren kann man hier schon seit Jahren nicht mehr.

Eine Telefonsäule auf der Richmodstraße in der Kölner Innenstadt. Telefonieren kann man hier schon seit Jahren nicht mehr.

Die Koordination für tausende Baustellen sei für alle Beteiligten aufwändig und werde daher noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Die Telekom geht davon aus, dass die letzten öffentlichen Telefone in diesem Jahr abgebaut werden – alle Stromtrennungen sowie der Abbau seien bereits beauftragt.

Wann die Telefone in Köln konkret an der Reihe sind und wie viele es aktuell noch sind, kann selbst die Telekom aktuell nicht sagen.

Nach dem Abbau werden die Säulen fachgerecht recycelt. „Insofern werden wir Interessierten leider keine alten Telefone anbieten können. Der Kauf eines alten Telefonhäuschens ist ebenfalls nicht mehr möglich.

In der Vergangenheit hat die Deutsche Telekom alte Telefonzellen aufgearbeitet und an Interessierte verkauft. Die gelben Zellen sind jedoch längst ausverkauft und für die Rest-Exemplare der grau-magenta-farbenen Variante gibt es lange Wartelisten, die nach und nach abgearbeitet werden“, so die Sprecherin.