Fünf-Stunden-OPSiamesische Zwillinge in der Kölner Kinderklinik erfolgreich getrennt

Tamari und Tebrole vor ihrer Operation in Köln.

Köln Eine medizinische Sensation, die um die Welt gehen wird. Am Mittwoch gelang es Prof. Dr. Thomas Boemers und seinem 20-köpfigem Team im Kölner Kinderkrankenhaus siamesische Zwillinge voneinander zu trennen. Die Operation dauerte fünf Stunden.

Tamari und Tebrole kamen am 12. März in Georgien zur Welt. Doch als ihre Mutter die Zwillinge in den Armen hielt, mischte sich Angst und Entsetzten zum Glücksgefühl der Geburt. Denn die Zwillinge waren an Brust und Bauch zusammengewachsen. Jedes Kind für sich war zwar lebensfähig, hatte sämtliche Organe – nur die Leber mussten sich die Babys teilen.

Was tun, wer würde in der Lage sein, die Kinder zu trennen. Die fieberhafte Suche führte nicht etwa zu einer Privatklinik, sondern zur Kinderklinik nach Köln, zu Prof. Dr. Thomas Boemers.

„Er ist ein Kinderchirurg mit besonderer Erfahrung und internationalem Ruf, der schon ähnliche medizinische Problemstellungen mit seinen besonderen Kompetenzen im Sinne der Kinder und Jugendlichen meisterte“, stellte gestern Prof. Dr. Horst Kierdorf, Klinischer Direktor der Kliniken Köln, klar.

Es ist die erste operative Trennung siamesischer Zwillinge in den Kliniken Köln. Eine Herausforderung: Es war schließlich die erste operative Trennung siamesischer Zwillinge bei den Kliniken Köln. Aber sie gelang!

„Tamari und Tebrole haben die Operation gut verkraftet und werden noch einige Tage intensivmedizinisch betreut“, sagt Boemers. „ Eine besondere Herausforderung war es, die Leber zu trennen und die Bauchwand der beiden Kinder zu verschließen.“

Besonders schwierig war auch die Narkose bei beiden Kindern gleichzeitig zu steuern. Dies wurde aber sehr erfolgreich durch das mehrköpfige Team der Anästhesisten unter Leitung von Herrn Prof. Dr. Frank Wappler, Chefarzt der Kinderanästhesie im Kinderkrankenhaus und Chefarzt der Anästhesie im Krankenhaus Merheim, möglich gemacht.

Fünf Stunden dauerte die OP, der umfangreiche Voruntersuchungen vorausgegangen waren. Die Kosten, rund 81.000 Euro, werden vor allem durch Spenden getragen.

Prof. Boemers , der seit zehn Jahren Chefarzt im Kinderkrankenhaus Amsterdamer Straße ist, stellte am Mittwoch freudestrahlend fest : „Die beiden Mädchen haben nun die große Chance, ein weitgehend normales Leben zu führen.“