Im Oktober stürzte erst eine Frau aus einem Fenster im vierten Stock, kurz danach ein Mann. Ihm wird jetzt der Prozess vor dem Landgericht Köln gemacht.
Nach rätselhaften FensterstürzenVierfach-Mama (†38) stirbt – schlimme Vorwürfe im Prozess
Die rätselhaften Fensterstürze von Köln-Buchheim: Gut ein halbes Jahr nachdem dabei eine vierfache Mutter (†38) ums Leben gekommen ist, hat am Freitag (25. April 2025) vor dem Kölner Landgericht der Prozess begonnen.
Angeklagt ist ein 54-Jähriger (zur Tatzeit 53 Jahre alt) wegen Totschlags. Er war damals aus demselben Fenster im vierten Stock eines Mehrfamilienhauses an der Ackerstraße gestürzt.
Prozess in Köln: Auseinandersetzung, weil sie sich getrennt hatte
Der Mann war lebensgefährlich verletzt worden. Lange war unklar, ob er überhaupt überlebt. Er hatte neben Sturzverletzungen auch eine Stichverletzung erlitten. Was sich am 17. Oktober 2024 in der Wohnung abgespielt hatte und warum beide in die Tiefe stürzten, war zunächst ein Rätsel. Auch die tote Frau hatte Stichverletzungen.
Hier lesen: Plötzlich setzte die Atmung aus Kölner Bundespolizist wird zum Lebensretter
Laut Anklage war es an jenem Tag zwischen dem Angeklagten, der zum Prozessauftakt auf Krücken erschien, und der 38-Jährigen zu einer Auseinandersetzung in der von ihnen gemeinsam bewohnten Wohnung gekommen. Mutmaßlicher Auslöser: Sie hatte sich wenige Tage zuvor von ihm getrennt. Anschließend soll sie ihn aufgefordert haben, auszuziehen.
Bei der nun eskalierenden Auseinandersetzung soll der 54-Jährige mit einem Küchenmesser mehrfach auf seine ehemalige Lebensgefährtin eingestochen haben. Die Kölner Staatsanwaltschaft ist überzeugt, dass er sie töten wollte.

Copyright: dpa
Nach dem tödlichen Sturz der Frau (†38) hat die Polizei am 17. Oktober 2024 einen Sichtschutz vor dem Haus aufgestellt.
Die verletzte Frau habe dann versucht, über das Küchenfenster der im vierten Obergeschoss gelegenen Wohnung zu flüchten, so die Anklage. Dabei soll der Mann ihr eine weitere Stichverletzung im Rücken zugefügt haben. Die 38-Jährige fiel schließlich aus dem Fenster in die Tiefe und verstarb noch vor dem Haus.
Im Anschluss soll sich der 54-jährige Angeklagte selbst mit dem Messer verletzt und sich schließlich aus dem Küchenfenster in die Tiefe fallen gelassen haben. Den Unterschied zwischen Mord und Totschlag erfahrt ihr oben im Video.
Der Angeklagte soll mindestens 26-mal auf die vierfache Mutter eingestochen haben, berichtet der „Kölner Stadt-Anzeiger“. Allein die Stiche hätten ausgereicht, um den Tod der Frau herbeizuführen, so Gerichtsmediziner Markus Rothschild beim Prozessauftakt.
Der 54-Jährige, der auf Krücken erschien, schwieg zu den Vorwürfen. Für den Prozess gegen ihn sind insgesamt neun Verhandlungstage eingeplant. Das Urteil soll am 23. Juni fallen.