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Kölner Pilot und Tochter totEine entscheidende Frage zum Todesflug bleibt ungelöst

feuerwehr absturz

Die Feuerwehr konnte nur schwer zu dem Absturzort in den Alpen vordringen.

Köln/Zell am See – Es war eine der bestürzendsten Nachrichten der letzten Wochen: Bei einem Flugzeug-Absturz in Zell am See (Österreich) kam ein 62-jähriger Kölner wenige Tage vor Heiligabend ums Leben. An Bord waren zwei Töchter des Mannes. Kurz nach Weihnachten erlag das ältere der beiden Mädchen ihren schweren Verletzungen. EXPRESS beantwortet die wichtigsten Fragen um das Familien-Drama.

Flugzeug-Absturz in Tirol: Was ist passiert?

Das Unglück ereignete sich wenige Tage vor Weihnachten. Am 21. Dezember war der 66-jährige Familienvater aus Köln-Rodenkirchen mit seinen zwei Töchtern (9, 12) in einem Privatflugzeug auf dem Weg in den Winterurlaub nach Zell am See in Österreich. Gestartet waren sie am Vormittag desselben Tages in Bonn-Hangelar.

Beim Landeanflug auf den kleinen Flugplatz verlor der Pilot die Kontrolle über das Flugzeug. Es zerschellte an einem nahe gelegenen Berghang.

Der Vater wurde unter dem Wrack eingeklemmt und starb noch an der Unglücksstelle. Seine 12-jährige Tochter erlitt mehrere Knochenbrüche sowie innere Verletzungen, ihre 9-jährige Schwester leichte Prellungen. Beide Mädchen seien zunächst von den Rettungskräften ansprechbar gewesen. Das ältere Kind kollabierte jedoch kurz darauf. Beide Mädchen wurden in nahe gelegene Kliniken gebracht.

In der Klinik konnte die 12-Jährige aufgrund ihrer schweren Verletzungen zunächst nicht operiert werden. Sie wurde in einen künstlichen Tiefschlaf versetzt. Sechs Tage nach dem Unglück meldete die Klinik den Tod des Mädchens.

Die Unglücksmaschine: ein einmotoriges Leichtflugzeug

Das Flugzeug war eine Maschine des Typs „Cirrus 22”. Dabei handelt es sich um ein einmotoriges Leichtflugzeug, in dem neben dem Piloten noch bis zu drei Passagiere Platz haben.

Kölner Familie stürzt in Bergen ab: Wo war die Mutter?

Die herbeigeeilten Rettungskräfte konnten noch an der Unfallstelle mit den beiden Mädchen sprechen. Diese berichteten, dass ihre Mutter mit dem Auto aus Köln nachkommen wollte. Geplant war, sie erst am Ferienort anzutreffen.

Wie kam es zu dem Flugzeug-Absturz in Tirol?

Das Unglück sei auf die extrem schwierigen Wetterbedingungen im österreichischen Pinzgau zurückzuführen. Windböen, Schauer und dichter Nebel, der über der Landebahn hing, erschwerten die Landung.

Der erste Landeversuch des Piloten auf dem kleinen, von Bergen umlegenden Flughafen scheiterte. Daraufhin startete er wieder durch, zu einem zweiten Versuch. Er setzte zu einer Linkskurve an. Doch das Flugzeug driftete in den Wolken ab und zerschellte in 1500 Metern Höhe am nahe gelegenen Berg Erlhoffplatte.

Warum war die Rettung so schwierig?

Die Absturzstelle war für die Einsatzkräfte sehr schwierig zu erreichen. Der Rettungshubschrauber konnte zunächst nicht in dem dichten Waldstück landen. Nebel und Schneeregen erschwerten die Sicht.

Zudem hatte die Feuerwehr Mühe, das Wrack zu orten. Erst nach einer halben Stunde wurde der Unglücksort gefunden.

Rund 44 Einsatzkräfte der Feuerwehr sowie die Bergrettung waren vor Ort. Das 12-jährige Mädchen mussten sie aus dem Wrack herausschneiden. Die jüngere Schwester konnte sich zuvor bereits selbst befreien.

Weiterhin hatten die Mädchen berichtet, dass sie direkt nach dem Absturz auch noch mit ihrem Vater gesprochen hätten. Ihn konnten die Rettungskräfte jedoch nur noch tot bergen.

Gab es Zeugen des Unglücks?

Ein Zeuge hat laut Salzburg.orf.at den tragischen Absturz am Samstagvormittag vor Heiligabend aus der Nähe miterlebt. Wie Christoph Holeczy berichtete, hatte er gerade sein Büro verlassen, als er Motorengeräusche über sich in der Luft hörte. Das Flugzeug sei bereits sehr tief geflogen, was ihm ungewöhnlich vorkam. Direkt über seinem Elternhaus sei die Maschine dann wieder in den Wolken verschwunden.

Holeczy wusste, dass dort sehr bald der Berghang auftauchen würde. „Dann hörte ich schon dieses Geräusch, wie wenn ein Blitz einschlägt im Wald”, so der Österreicher. Gleich darauf habe er die Polizei verständigt.

Absturz in Zell am See: Welche Fragen bleiben offen?

Hätte der Pilot bei so schwierigen Wetterbedingungen fliegen dürfen? Warum hat er überhaupt in Österreich eine Landeerlaubnis erhalten?

Ein Angestellter des Flugplatzes Zell am See berichtete gegenüber Salzburg.orf.at, dass er vor dem Unglück in Verbindung zum Piloten stand. Er hätte ihn durchaus über die schwierigen Wetterverhältnisse aufgeklärt. Außerdem hätte er sogar die Witterungsbedingungen des leichter anzufliegenden Flugplatzes in Salzburg durchgegeben. Auch vor dem Start sei er bereits auf das Wetter hingewiesen worden.

Warum hat der Pilot also dennoch Zell am See angepeilt? Er hätte im Gespräch sehr besonnen geklungen, so der Angestellte des Flugplatzes. „Ob Landung oder nicht, alles liegt in der Entscheidung des Piloten“, erklärte er. Jedoch sei der 66-Jährige nicht das erste Mal nach Zell am See geflogen. Die dortigen Gegebenheiten sollten ihm also durchaus vertraut gewesen sein. (cab)