Das Programm für das 33. Film Festival Cologne verspricht wieder einen bunten Mix aus anspruchsvollen und unterhaltsamen Produktionen. Zu den Filmvorführungen werden viele Beteiligte in Köln erwartet.
Film Festival CologneAcht pralle Kino-Tage: Tatort, Lienen-Doku und sechs Oscar-Kandidaten

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Der neue Köln-Tatort „Pyramide“ wird ebenfalls beim Film Festival Cologne gezeigt.
Die Filmfestspiele von Cannes im Mai sowie von Venedig Anfang September sind inzwischen Geschichte. Nun steht das Film Festival Cologne in den Startlöchern. Und die 33. Ausgabe wartet erneut mit einem abwechslungsreichen und anspruchsvollen Programm auf.
Knapp 1400 Einreichungen gab es, die in vielen Jury-Sitzungen gesichtet werden mussten. Über 150 Einzelveranstaltungen werden in den acht Festival-Tagen vom 19. bis 26. Oktober in Köln über die Leinwand gehen. „Wir haben Programme aus mehr als zwei Dutzend Ländern. Das Festival wird so vielfältig, wie noch nie“, sagte Leiterin Martina Richter bei der Präsentation am Dienstag (26. September 2023).
Film Festival Cologne bietet über 150 Einzelveranstaltungen
Gleich sechs Filme aus dem Programm werden auch als Oscar-Kandidaten ihrer Länder 2024 ins Rennen gehen.
Das Motto der Tage lautet daher „Schon jetzt sehen, was morgen wichtig ist“. Richter verwies auf die große Diversität im Programm. „Wir haben Filme über Tiermenschen, Mutanten und Naturkatastrophen, in denen der Mensch in den Hintergrund rückt. Es gibt aber auch viele Filme über schwierige Familienkonstellationen“.

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Star-Regisseur Wim Wenders hat den Film „Perfect Days“ in Tokio gedreht.
In Köln werden sich gleich mehrere internationale Regiegrößen mit ihren neuen Filmen zurückmelden. „Perfect Days“ von Wim Wenders spielt in Tokio.
Julianne Moore und Nathalie Portman glänzen in Todd Haynes Melodram „May December“, und Richard Linklater liefert mit „Hit Man“ eine Komödie über einen unfreiwilligen Auftragskiller. „The Book of Solutions“ – Michel Gondrys erster Spielfilm nach acht Jahren – erzählt die Geschichte eines Filmemachers.
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Wie in den Vorjahren werden zu den Vorführungen – die meisten finden im Filmpalast am Ring statt – auch wieder zahlreiche Schauspielerinnen und Schauspieler sowie ganze Film-Teams anreisen, um die neuen Werke zu präsentieren.
„Wir haben einen starken Festival-Jahrgang, das haben schon die anderen Events gezeigt. Es herrschte ein regelrechter Output-Stau nach der Pandemie“, sagt die Festival-Leiterin.
Richter war bei der Vorbereitung mit ihrem Team vor allem eins aufgefallen: „Die Produktionen aus Europa oder Deutschland brauchen sich in Sachen Eindringlichkeit und Komplexität längst nicht mehr hinter den großen Blockbustern aus den USA verstecken. Gerade NRW hat sich wahnsinnig entwickelt.“
Deshalb wird in diesem Jahr erneut der begehrte und mit 20.000 Euro dotierte Filmpreis NRW verliehen.

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Vom früheren Trainer des 1. FC Köln, Ewald Lienen, wird beim Festival eine Dokumentation über dessen Zeit in Griechenland gezeigt.
Auch Köln wird wieder eine entscheidende Rolle spielen. Am 22. Oktober wird der 88. Fall des Kölner Tatort-Ermittlerduos Ballauf und Schenk mit dem Namen „Pyramide“ gezeigt.
Am Tag danach gibt es die Aufführung der Dokumentation „Ewald Lienen – eine griechische Tragödie“, die zeigt, wie der Ex-FC-Coach auf dem Höhepunkt der europäischen Schuldenkrise beim angeschlagenen Traditionsclub AEK Athen den Klassenerhalt sichern sollte.
Film über „Rievkooche Kurt“, Pandemie-Doku von Annette Frier
Eine weitere Dokumentation präsentiert das Leben von „Rievkooche Kurt“, der seit seiner Kindheit am Rand einer wilden Siedlung nicht weit vom Kölner Nordfriedhof lebt.
Annette Frier interviewte zudem mitten im zweiten Lockdown 20 Personen, woraus leidenschaftliche, unerwartete und witzige Wortwechsel entstanden.
Wie immer werden beim Filmfestival auch zahlreiche Preise verliehen. Xavier Dolan bekommt den „The Hollywood Reporter Award“. Justine Triet erhält den Filmpreis Köln. Zudem werden Oliver Masucci mit dem „International Actors Award“ und Kaouther Ben Hania mit dem „Phoenix-Preis“ ausgezeichnet. Diese und weitere Ehrungen werden bei der Abschluss-Gala am 26. Oktober im E-Werk vergeben.