Fetisch-Szene in KölnBei Sue Reich gibt's, was das Lack-und-Leder-Herz begehrt!

In ihrem "Kinky-a-Fair"-Laden verkauft Inhaberin Sue Reich Fetisch-Mode

Köln – Lack, Leder, Latex – Sue Reich veranstaltet seit acht Jahren die Kinky Beats Fetisch Party im E-Feld Club. Wir trafen die außergewöhnliche Kölnerin in ihrem „Kinky-a-Fair“-Laden.

Beim ersten Anblick dürfte hier jeder Frau das Herz aufgehen. Große Fenster, Kleiderstangen rund um den Raum herum, in der Mitte ein großer Tisch mit funkelnden Accessoires. Wie ein prachtvoller begehbarer Kleiderschrank. Willkommen im Reich von Sue. An der Engelbertstraße, Ecke Beethovenstraße führt sie seit knapp fünf Jahren ihren Laden der etwas anderen Art. Im Sortiment: Latex-Outfits, Korsagen,  heiße Dessous.

Eine krasse Erfahrung

„Früher war ich selbst Fetisch-Model“, erzählt Sue. Über die „Wildcat“-Online-Community sei sie von einem Fotografen entdeckt worden, machte mit ihm ihr erstes Shooting. „Das hat mir total viel Spaß gemacht. Durch ihn bin ich später an ein Katalogshooting für Fetischklamotten gekommen.“ Als ihr eine Freundin das Fetisch-Magazin »Marquis« zeigte, war  für sie klar: Das ist mein Ding.

Kurze Zeit später besuchte Sue ihre erste Fetisch-Party in München. „Das war total gruselig“, erzählte sie und lachte über das Erlebnis. „Die war auf einem großen Fabrikgelände und alle waren schwarz angezogen – ich war völlig überfordert.“ Die ganzen neuen Eindrücke – eine krasse Erfahrung für die damals 25-jährige Sue. „Die Leute machten krasse Sachen! Manche hingen  am Kreuz und wurden ausgepeitscht. Das ist schon heftig.“ Als sie dann noch von einem älteren Mann im Nieten-Stringtanga umarmt wurde, war ihr das erstmal alles zu viel.

Dresscode beachten, bitte!

Trotzdem: Die Begeisterung für Latex und Co. hat die Kölnerin nie verloren. Im Gegenteil. Seit acht Jahren veranstaltet sie ihre eigene „Kinky Beats“-Party. Das Konzept: Fetisch-Klamotten, dazu House- und Electro-Beats. „Auf den Partys gibt es Spielmöglichkeiten in Form von verschiedenen Möbeln und Accessoires. Andreaskreuz, Böcke und solche Sachen – alles in einem abgetrennten Bereich“, sagte Sue. Wer mitfeiern will, muss den Dresscode beachten:  Lack, Leder, Latex. „Fantasy ist auch ok. Burlesque ist auch ein großes Thema, Korsettchen, ganz wie  Dita von Teese“, erzählte sie.

Nicht gern gesehen seien hingegen Partygäste, die „einfach mal gucken wollten“. Auch eher unbeliebt: „Leute, die in meinen Laden kommen und nach einem Karnevalskostüm fragen.“ Das empfindet Sue als unhöflich. Immerhin lebe sie ihren Fetisch und der Stil sei alles andere als bloß eine Verkleidung.Verständlich...