Familiendrama in LeverkusenDas Entsetzen nach der Horror-Tat

Am Mord-Haus in Opladen haben Nachbarn Kuscheltiere, Rosen und Kerzen aufgestellt.

Köln/Leverkusen – Ein Schmusehund, ein Bär, eine Eule. Stofftiere, wie sie Kleinkinder lieben. Sie liegen am Horror-Haus von Opladen: Das Haus, in dem Udo L. (33) seine beiden Töchterchen Maja (3) und Jula (10 Monate) gnadenlos mit einem Kissen erstickte. Danach warf er sich vor einen Zug und starb. Nachbarn, Angehörige, Freunde haben die Spielsachen hingestellt. Auf einem Schild steht die Frage, die sich hier jeder stellt: „Warum?“

„Wie soll ein Mensch so etwas bitte verstehen?“, sagt Nachbarin Gisela Oehmig (58) mit Tränen in den Augen. „Sie hatten das schöne Haus, die beiden gesunden Mädchen, er verdiente gut. Wie konnte er so etwas tun?“

Ein anderer Nachbar stellt eine Kerze hin, auch er weint: „Wir haben sie nicht ein einziges Mal streiten hören.“ Ein ganzer Stadtteil nimmt Anteil, empfindet tiefe Trauer nach dem Kinder-Mord.

Udo L. hatte seine Töchterchen im Ehebett des Hauses an der Reuschenberger Straße getötet und sich danach selbst gerichtet, weil Ehefrau Katja L. sich von ihm trennen wollte. Die 35-Jährige ist bei ihrer Familie untergekommen. Was sie durchmachen muss, sprengt jede Vorstellungskraft.

Die Obduktion der Leichname bestätigte: Todesursache Ersticken. Die Staatsanwaltschaft wird in dem Fall aber nicht mehr weiter ermitteln. „Weil mit dem Tod eines Beschuldigten das Verfahren endet“, so Oberstaatsanwalt Alf Willwacher.

Vor einigen Jahren war in dem Mord-Haus noch eine Kneipe. Der Wirt soll sich in seinem Lokal erhängt haben, erzählen die Leute aus dem Ort.