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Schwarze Wolke über LeverkusenNach Explosion: Stadt informiert zu Rauch-Gefahr für Kölner

Schwarze Rauchwolke nach der Explosion im Chempark in Leverkusen.

Die Explosion im Chempark in Leverkusen-Bürrig am Dienstag (27. Juli) löste eine schwarze Rauchwolke aus, die auch in vielen Teilen Kölns zu sehen war. 

Nach der Explosion im Chempark Leverkusen war die Rauchsäule auch in weiten Teilen Kölns zu sehen. Die Stadt Köln hat sofort begonnen, eine mögliche Gefahr für die Kölner Bürger zu untersuchen.

Köln/Leverkusen. Der Schock sitzt noch immer tief. Und auch die Bilder sind mehr als 24 Stunden später noch immer präsent: Bei der Explosion im Chempark Leverkusen am Dienstag (27. Juli) im Stadtteil Bürrig sind zwei Menschen ums Leben gekommen, fünf weitere werden vermisst. Auch bei ihnen muss mittlerweile vom Schlimmsten ausgegangen werden.

Kurz nach der Explosion gegen 10 Uhr waren die Folgen noch nicht absehbar, eine Folge aber deutlich sichtbar: die XXL-Rauchsäule, die über die Müllverbrennungsanlage zog und auch in vielen Stadtteilen Kölns zu sehen war. Sofort kamen Fragen auf, auch in den sozialen Netzwerken: Ist der Rauch, der da an den rechtsrheinischen Gebieten vorbeizog, eine Gefahr für die Kölnerinnen und Kölner?

Explosion in Bürrig: Gefahr durch Rauchwolke auch für Köln?

Wie die Stadt Köln am Mittwoch (28. Juli) mitteilte, ist die Antwort mittlerweile klar: nein! „Durch das Brandereignis entstand eine weithin sichtbare Rauchsäule, die zu Verunsicherung auch bei der Kölner Bevölkerung führte. Im Rahmen der Gefahrenabwehrmaßnahmen wurde auf dem Stadtgebiet der Stadt Köln bereits kurz nach Ereigniseintritt ein sogenannter Messeinsatz eröffnet und vorbereitet“, heißt es in einer offiziellen Mitteilung. Bereits um 10.40 Uhr sei es demnach zu ersten Messungen gekommen.

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Zuständig in solchen Fällen ist die Kölner Feuerwehr. Deren Einsatzleitung traf frühzeitig die Entscheidung, eine „Vorsorgliche Information der Bevölkerung“ gemäß Warnerlass herauszugeben. Wie die Stadt erklärt, werde dieses Instrument gewählt, „wenn das subjektive Empfinden einer Gefährdung in der Bevölkerung vorliegen könnte oder vorliegt, jedoch objektiv eine Gefährdung ausgeschlossen werden kann.“

Feuerwehr Köln mit Tests nach Explosion in Chempark Leverkusen

Wichtigste Erkenntnis im Laufe des Tages: Zu keinem Zeitpunkt bewegte sich die Rauchwolke auf das Stadtgebiet Kölns. Entsprechende Modelle, die ständig aktualisiert wurden, zeigten, dass der Wind die Rauchwolke fortwährend in nord- und nordöstliche Richtungen trieb – weg von Köln.

Laut Stadt wurden entsprechende Messungen unter anderem in den Stadtteilen Merkenich, Flittard, Dünnwald, Langel und Rheinkassel durchgeführt. Das Ergebnis: „In allen Bereichen waren die Messergebnisse durchweg unauffällig, sodass weder weitere Maßnahmen mit Blick auf eine Warnung der Bevölkerung noch eine räumliche Ausweitung des Messeinsatzes notwendig waren.“

Feuer im Chempark: Currenta fordert das LANUV an

Als das Feuer, das auf die Explosion folgte, gegen 12.15 Uhr unter Kontrolle war, beschränkte sich die Rauchentwicklung dann ohnehin nur noch auf den unmittelbaren Bereich rund um den Chempark. Bis kurz nach 17 Uhr behielt die Feuerwehr die Messungen auf Kölner Stadtgebiet bei, die Ergebnisse änderten sich jedoch nicht.

Vor Ort in Leverkusen hat die Firma Currenta (als Betreiber zuständig für den Chempark und die betroffene Anlage) das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) eingebunden, um die Lage zu bewerten. Das LANUV wird auf Basis der Ergebnisse entscheiden, ob auch in umliegenden Gebieten weitere Maßnahmen getroffen werden müssen. Für Köln ist davon nach jetzigem Stand aber nicht auszugehen. Das LANUV wäre von sich aus in Köln tätig geworden, wenn Auswirkungen auf Köln erkennbar oder zu befürchten gewesen wären.

Auf EXPRESS-Anfrage teilte das LANUV allerdings mit, man gehe davon aus, dass „über die Rauchwolke Dioxin-, PCB- und Furanverbindungen in die umliegenden (Leverkusener, d. Red.) Wohngebiete getragen wurden.“ Nun werde mit Proben gemessen, in welchem Maße das geschehen sei. In den explodierten Tanks lagerten unter anderem auch chlorierte Lösungsmittel. Die Chlorverbindungen können bei Verbrennung zu gefährlichen Dioxin-Verbindungen werden. (tw)