Name von Priester veröffentlichtErzbistum Köln will Missbrauchsfälle aufklären und startet Aufruf

Eine Kette mit Kreuz in einer Hand

Das Erzbistum Köln hat einen öffentlichen Aufruf im Falle mehrerer Missbrauchsfälle gestartet. Bei dem Bild handelt es sich um ein Symbolfoto.

Das Erzbistum Köln möchte Aufklärungsarbeit leisten. Im Rahmen eines Aufrufs, der sich an Betroffene von sexuellem Missbrauch und Zeuginnen und Zeugen richtet, wurde der volle Name eines Priesters veröffentlicht.

von Antonia Raabe (ra)

Das Erzbistum Köln hat sich in einem Missbrauchsfall mit einem Aufruf an die Öffentlichkeit gewandt und dabei einen außergewöhnlichen Schritt gewählt.

Es geht dabei um den vor rund einem Jahr verstorbenen Priester Michael Eschweiler. Bislang war über einige bekannt gewordene Vorwürfe lediglich als „Fall E.“ berichtet worden. 

Erzbistum Köln bittet um Mithilfe in mehreren Missbrauchs-Fällen

Eschweiler wird demnach in meh­reren Fällen be­schul­digt, Minder­jährige se­xuell miss­braucht und sich ih­nen gegen­über sexuell grenz­ver­letzend ver­halten zu haben. Die Vor­würfe hatte der Beschuldigte vor seinem Tod zum Teil eingeräumt.

Nun will das Erzbistum an den ehe­maligen Ein­satz­orten von Eschweiler Aufklärungsarbeiten leisten. Diese waren:

  1. Seel­sorge­bereich Stadt Bedburg (1987-2002)
  2. Seel­sorge­bereich Elsdorf (1988-1991, 1993-1997)
  3. Seel­sorge­bereich Berg­heim/ Erft (1978-1979, 1982-1987)
  4. Seel­sorge­bereich Wesseling (2003-2004, 2018-2019)
  5. Seel­sorge­bereich Zülpich (2002-2005)
  6. Seel­sorge­bereich Bad Münster­eifel (1979-1982, 2022)
  7. Seel­sorge­bereich Swisttal (2006-2018, 2020)
  8. Katho­lische Kranken­haus­seelsorge Wupper­tal (2006-2017)
  9. Katho­lische Land­volk­bewegung im Erz­bistum Köln (1997-2012)

Ziel der Aufrufe ist es, mög­liche bis­her unbe­kannte Be­troffene zu er­reichen, um ihnen die not­wendige Hilfe und Unter­stützung zukommen lassen zu können.

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„Das Erz­bistum Köln nimmt jeden Hin­weis auf sexuali­sierte Gewalt sehr ernst. Nur durch kon­krete Hin­weise kann jeder (Ver­dachts-)Fall mög­lichst um­fassend aufge­arbeitet wer­den“, heißt es auf der Homepage des Erzbistums.

Weiter nennt das Erzbistum einige Ansprechpartnerinnen und -partner, an die sich Betroffene von sexuellem Missbrauch oder Zeuginnen und Zeugen wenden können, darunter eine Rechtsanwältin und ein Rechtsanwalt und ein Kriminalhauptkommissar.