Gefährliches InsektAuch an Kölner Autobahnen entdeckt – Spezialfahrzeuge unterwegs

Ein Fahrzeug besprüht Eichen mit dem Biozid gegen den Eichenprozessionsspinner.

Mit solchen Fahrzeugen werden Eichen mit dem Biozid gegen den Eichenprozessionsspinner eingesprüht. Hier ein Foto von einem Sprüh-Einsatz auf der A45.

Um die Larven des Eichenprozessionsspinner zu töten, werden in den kommenden Tagen spezielle Sprüh-Fahrzeuge auf den Autobahnen unterwegs sein.

Immer wenn die ersten frischen Eichenblätter sprießen – rücken wieder die Teams der Autobahnmeistereien aus. Es geht um den Eichenprozessionsspinner.

Die Larven des Nachtfalters schlüpfen und machen sich in großen Gruppen („Nester“ genannt) auf die Futtersuche.

Eichenprozessionsspinner: Brennhaare lösen Allergien aus

Doch ihre Brennhaare lösen Allergien aus und können bei Hautkontakt gefährlich für den Mensch sein. Deswegen sind Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Autobahnmeistereien und Fachfirmen entlang der Autobahnen im Einsatz und sprühen ein Biozid auf die Eichen, auf denen sich die Nester befinden.

Die Geheimwaffe dabei heißt „Bacillus thurengiensis“. Das Bakterium liefert den Ausgangsstoff für das Biozid.

„Für Menschen ist das ungefährlich“, sagt Dr. Frank Eilermann, Experte für Gehölzpflege bei der Autobahn Westfalen. „Aber wenn die jungen Raupen die besprühten Blätter fressen, sterben sie ab.“

Die Schwierigkeit dabei: Das Biozid ist nur wirksam, wenn die Raupen noch jung sind. Zudem dürfen die Blätter nicht voll ausgebildet sein – denn eine volle Baumkrone verhindert, dass alle Blätter gleichmäßig besprüht werden.

Zudem werden Nistkästen für Meisen aufgehängt

Um dieses kleine Zeitfenster optimal auszunutzen, sind die Fachleute zu unterschiedlichen Zeitpunkten an den Strecken im Einsatz. Auch entlang der Kölner Autobahnstrecken werden in den kommenden Tagen spezielle Sprühfahrzeuge zu sehen sein.

„Außerdem haben wir Nistkästen für Meisen aufgehängt“, so Eilermann. Denn die Vögel sind natürliche Fressfeinde der Raupen.

Sollten dennoch Raupen überleben, kommen große Saugmaschinen zum Einsatz, welche die Nester von den Bäumen holen. „Das war im letzten Jahr aber kaum nötig“, sagt Eilermann. „Unser Konzept hat sehr gut funktioniert.“ (mt)