Immer wieder werden E-Scooter wild auf Gehwegen abgestellt. Auch Leserreporter Simon Baier ärgert sich darüber.
E-Scooter-WutKölner: „Immer neue Variationen auf Gehweg“

Copyright: Leserreporter Simon Baier
Im Bereich des Barbara-von-Sell-Berufskollegs in Nippes wurden E-Scooter wild auf dem Gehweg abgestellt.
Aktualisiert
Achtlos abgestellte E-Scooter sorgen immer wieder für Ärger. Vor allem, wenn sie kreuz und quer auf Gehwegen stehen und Fußgängerinnen und -gänger behindern.
Leserreporter Simon Baier hat jetzt „moderne Kunst“ vor dem Barbara-von-Sell-Berufskolleg in Nippes fotografiert, wie er es ironisch nennt. Diese würde täglich in immer neuen Variationen auf dem Gehweg erschaffen, erklärt er und prangert an, dass insbesondere Menschen, die auf Rollstühle oder Rollatoren angewiesen seien oder Eltern mit Kinderwagen, darunter leiden müssten.
EXPRESS.de hat bei der Stadt nachgehakt: Ist der Bereich des Berufskollegs ein Hotspot für nicht ordnungsgemäß abgestellte E-Scooter?
„Bisher ist der Verwaltung nicht bekannt, dass dort E-Scooter gehäuft nicht ordnungsgemäß abgestellt werden. Der Standort wird bei den regulären Kontrollen des Ordnungsamtes täglich bestreift“, so Robert Baumanns vom städtischen Presseamt am Montag (22. September) gegenüber EXPRESS.de.
Die Stelle werde als weiterer Standort zur Prüfung einer Mobilstation aufgenommen. Baumanns: „Die Verwaltung wird die Anbieter zu diesem Standort direkt kontaktieren und zu einer regelmäßigen Wegnahme der E-Scooter auffordern.“
Falsch abgestellte E-Scooter: Problem gibt es an jeder Schule
Das Problem der falsch abgestellten E-Scooter trete an jeder Schule ab Sekundarstufe II und gerade bei Veranstaltungen auf, räumt er ein und erklärt: „In Köln werden die ordnungswidrig abgestellten E-Scooter von den Mitarbeitenden des Verkehrsdienstes überwacht und verwarnt. Sie sind dafür zuständig, die falsch abgestellten Fahrzeuge zu dokumentieren und den jeweiligen Anbieter zu benachrichtigen.“
Ärgert ihr euch auch über wild abgestellte E-Scooter? Sind sie Fluch oder Segen? Dann meldet euch bei uns!
Ein Abschleppen oder Umstellen der E-Scooter durch die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Verkehrsdienstes erfolge allerdings nicht. Stattdessen konzentriere sich die Maßnahmen auf die Meldung an die Anbieter/Anbieterinnen.
„Diese sind dann dafür verantwortlich, entsprechende Schritte zu unternehmen, um die E-Scooter ordnungsgemäß in ihre vorgesehenen Parkbereiche zu bewegen. Durch diese Vorgehensweise wird die Verantwortung der Anbieter gestärkt und eine bessere Überwachung der Abstellpraktiken gefördert“, erklärt Robert Baumanns.
Wie ist die Lage generell in der Stadt? Hat sie sich diesbezüglich verbessert? Wo ist das falsche Abstellen ggf. immer noch hoch?
Baumanns: „Durch die Umsetzung weiterer Mobilstationen, gemäß des 2024 beschlossenen Raumbuchs, werden immer mehr Rückgabe- und Ausbringungsorte geschaffen. Somit werden gezielt Angebote geschaffen, die Gehwege barrierefrei zu halten“.
Grundsätzlich und unabhängig davon liege es stadtweit in der Verantwortung der Nutzer und Nutzerinnen, E-Scooter so abzustellen, dass sie den Verkehr nicht behindern – wie bei anderen Verkehrsarten auch, stellt er klar.
Kölner Hotspots für E-Scooter oft bei großen Veranstaltungen
Einzelne konkrete Standorte könnten nicht genannt werden, da sich dies situativ und zu unterschiedlichen Zeitpunkten ergebe (je nach Nutzer-/Nutzerinnen-Verhalten). Mobilstationen werden daher flächendeckend ausgeweitet.
„Hotspots für E-Scooter in Köln entstehen insbesondere bei großen Veranstaltungen, etwa bei Veranstaltungen an den Stadien oder in der Lanxess-Arena“, so Robert Baumanns. „Zu diesen Anlässen versammeln sich zahlreiche Menschen, wodurch die Nachfrage nach E-Scootern steigt.“
Die hohe Anzahl an Nutzer und Nutzerinnen führe jedoch oft zu Problemen mit dem Falschparken. Baumanns: „Bei großen Menschenmengen neigen viele dazu, E-Scooter schnell abzustellen, wodurch Gehwege blockiert und der Verkehrsfluss beeinträchtigt werden.“
Dies verschärfe die Schwierigkeiten, die ordnungsgemäße Abstellung der Fahrzeuge zu überwachen und zu regulieren, vorwiegend in den belebten Bereichen rund um diese Veranstaltungen.
Ein weiterer Bereich sei die Innenstadt, wo an den Grenzen der Abstellverbotszonen Nutzerkonflikte durch zahlreiche, an einer Stelle abgestellte E-Scooter entstehen können. „Das hängt von Jahreszeit, Wochentag, Tageszeit, Nutzerverhalten und Besucherströmen in der Stadt ab. Die Situation ist aus Sicht des Ordnungsamtes gleichbleibend“, erklärt er abschließend.