Doppelmord von BensbergHinrichtung in der Tiefgarage

Köln/Bergisch Gladbach – Was trieb den Playboy Sören K. (40) zu einer solchen Bluttat? In einer Tiefgarage soll der Feuerwehrmann aus Hoffnungsthal erst seine Geliebte und danach deren neuen Freund mit mehreren Schüssen hingerichtet haben. Am Montag beginnt vorm Kölner Landgericht der Prozess gegen den mutmaßlichen Doppelmörder von Bensberg.

Weil es Sören K. nicht ertragen konnte, dass sich seine Freundin für einen anderen entschied, musste Andrea N. (43) sterben. Davon ist die Kölner Staatsanwaltschaft überzeugt. Laut Anklage lauerte K. seiner Ex in der Tiefgarage deren Wohnung in der Kadettenstraße auf. Als sich das Rolltor öffnete, eröffnete der Sportschütze das Feuer.

Andrea N. starb am Steuer ihres BMW. Mit vier Schüssen wurde sie hingerichtet. Noch etwa 15 Minuten soll Sören K. in der Tiefgarage gewartet haben – bis Andreas neuer Freund Michael N. (39) die Tiefgarage betrat. Fünfmal schoss Sören K. laut Akten auf den Mann, dreimal aus nächster Nähe in den Rücken.

Der Prozess muss klären, ob Michael N. ein Zufallsopfer war oder gezielt von K. getötet werden sollte. „Wir möchten den Grund und die Umstände erfahren, warum Michael sterben musste“, so Rechtsanwalt Karl-Christoph Bode, der die Angehörigen in der Nebenklage vertritt. Denn bisher schweigt sich Sören K. völlig aus.

Angeblich kann sich der Feuerwehrmann an die Geschehnisse am Tattag nicht mehr erinnern. Das Beweisnetz könnte jedoch dichter nicht sein. An K.s Baseball-Kappe fanden die Ermittler Schmauchspuren. Überwachungsbilder einer Tankstelle zeigen, dass K. die Mütze nach der Tat getragen hatte. Außerdem wurden Glassplitter an den Schuhen des Schützen sichergestellt – sie stammten von der Scheibe des beschossenen BMWs.

63 Zeugen und zehn Sachverständige hat die 11. Große Strafkammer unter Vorsitz von Richter Helmut Möller geladen. Die Staatsanwaltschaft will lebenslänglich wegen zweifachen Mordes beantragen. Ein Urteil soll am 19. März fallen.