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Nach DKMS-Spende in KölnLebensretter Jan (35) und die unglaubliche USA-Reise – „das war verrückt“

Jan Rolfes steht nehmen Ben Clark, beide in festlichen Anzügen, während die Hochzeitsgäste in den Bänken warten.

Jan Rolfes (l.) steht neben Bräutigam Ben Clark, kurz darauf führt er den US-Amerikaner zum Altar.

Den Kampf gegen den Krebs verlieren viel zu viele. Ben Clark hat ihn gewonnen – dank einer Stammzellenspende aus Köln. Jetzt kam es zu einer ganz besonderen Begegnung. 

von Iris Klingelhöfer (iri)

Es ist das Jahr 2012: Jan Rolfes ist 24 Jahre alt und wohnt in Köln-Sülz, als er sich von dort auf den Weg macht, um in der DKMS-Entnahmeklinik im Mediapark seine Stammzellen zu spenden. 

Rund elf Jahre später erhält Rolfes, inzwischen 35 und Uni-Professor, eine kuriose Einladung zu einer Hochzeit: Er soll Trauzeuge eines Mannes werden, dem er noch nie zuvor begegnet war.

Nach Stammzellenspende in Köln: Jan Rolfes Überraschungsgast in den USA

Die Einladung stammte von Jayme aus Amerika – der zukünftigen Frau von Ben Clark (37), dem ehemaligen Blutkrebspatienten, dem Jan Rolfes damals mit seiner Stammzellenspende das Leben gerettet hatte! 

„Sie fragte mich, ob ich als Überraschungsgast zur Trauung kommen wolle“, erzählt der jahrelange Wahlkölner. Rolfes, der derzeit als Professor an der Uni in Nürnberg-Erlangen arbeitet, sagte zu. Zwei Wochen später fragte ihn jedoch auch Ben, ob er nicht kommen will. Denn für den US-Amerikaner stand fest, dass sein genetischer Zwilling bei seiner Hochzeit der Ehrengast sein musste. Die beiden Männer hatten bis dato lediglich einmal videotelefoniert. 

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DKMS-Spender Jan Rolfes sagte beiden zu, um einen von ihnen nicht belügen zu müssen. Damit war sein Erscheinen zwar keine „Überraschung“ mehr, aber tränenreich wurde es bei dieser ganz besonderen Reise nach Iowa, im Mittleren Westen der USA, auch so. 

US-Amerikaner das Leben gerettet: So lief die erste Begegnung

„Bei unserer ersten Begegnung waren wir wie zwei Welpen, die aneinander schnupperten und nicht wussten, wie sie mit der Situation umgehen sollten. Wir haben uns zuerst die Hand gegeben – und uns dann erst umarmt“, erzählt der Wissenschaftler.

Dann nahm Braut Jayme den Lebensretter ihres Zukünftigen in den Arm. „Als Bens Mutter an der Reihe war, wurde es richtig emotional“, so Rolfes. Er und Ben hatten noch ein paar Tage, um sich besser kennenzulernen. Dann war der große Tag da. 

DKMS-Spende in Köln: Lebensretter führt Ben aus den USA zum Altar

„Vor der Trauung sagte der Pfarrer, dass Jayme nicht Bens erstes ‚perfect match‘ gewesen sei, sondern ich“, berichtet Jan Rolfes, der Ben anschließend zum Altar führte. „Das war richtig, richtig schön.“ Gänsehaut pur. 

Zwei Männer in Anzügen halten sich im Arm und lächeln in die Kamera.

Ben (l.) und Jan verbindet auf ewig eine ganz besondere Geschichte.

Nach der Trauung hätten sich alle 300 Gäste bei ihm bedankt. „Das war verrückt“, erzählt er. Schließlich sei die Stammzellenspende damals für ihn kein großes Ding gewesen. „Für mich waren es gerade einmal acht Spritzen zur Vorbereitung und ein wenig Knochenschmerzen. Während der Spende habe ich einen schönen Film geschaut – dann war die Sache für mich durch.“ 

Ben hingegen habe jahrelang gegen diese Krankheit angekämpft. „Ich habe da allenfalls ein bisschen was dazugegeben. Kleine Sache, große Wirkung“, meint er bescheiden.

Leben retten – das werden möglicherweise auch einige der Hochzeitsgäste. Denn bei dem großen Fest in Iowa konnten sie sich als Stammzellenspender registrieren und in die Datenbank der DKMS US aufnehmen lassen. Und mit etwas Glück können sie, genau wie Jan Rolfes, einem fremden Menschen eine zweite Lebenschance schenken.