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„Nur eine Möglichkeit“Nach Deutzer Kirmes: Veranstalter kündigen Kampf gegen die Stadt an

Die Kölner Herbstkirmes an der Deutzer Werft im Abendlicht.

Eine Achterbahnfahrt mit besonderem Ausblick: Die Deutzer Herbstkirmes endete am Sonntag (5. November 2023). Wie es im kommenden Jahr weitergeht, ist immer noch ungewiss. Das Foto wurde am 3. November 2023 aufgenommen.

Die Deutzer Herbstkirmes ist beendet. Ohne Beschwerden laut den Veranstaltern. Trotz des funktionierenden Konzepts bleibt die Stadt dabei, die Volksfeste im kommenden Jahr an einen anderen Veranstalter zu vergeben.

von Niklas Brühl (nb)

Die Deutzer Herbstkirmes fand am Sonntag (5. November 2023) ihr Ende. Tausende Besucherinnen und Besucher strömten an die Deutzer Werft, hatten Spaß auf den Fahrgeschäften, naschten süße Leckereien. Auch ein Feuerwerk gab es wieder. Die Stimmung war also ausgelassen – könnte man meinen.

Denn über den Schaustellerinnen und Schaustellern selbst lag ein Schleier der Ungewissheit, wie es im kommenden Jahr weitergeht. Die Entscheidung der Stadt, die Kirmes im Frühjahr und im Herbst 2024 seit vielen Jahrzehnten nicht mehr von der Gemeinschaft Kölner Schausteller (GKS) durchführen zu lassen, warf einen Schatten über das beliebte Volksfest.

Deutzer Herbstkirmes ohne Beschwerden – „niemand kann Entscheidung nachvollziehen“

Die GKS wurde im Bewerbungsverfahren von der Stadt nicht berücksichtigt, da der Genossenschaft ein Formfehler in den Unterlagen unterlaufen war – es fehlte die Versicherungsbestätigung für „Umweltschäden“.

Ein einzelnes fehlendes Wort hat für reichlich Trubel gesorgt, die GKS hatte im Vorfeld der diesjährigen Herbstkirmes eine Pressekonferenz einberufen, in der die Vorstandsmitglieder auf die schwerwiegenden Folgen der Entscheidung der Stadt aufmerksam machten.

Viele Kölner Schaustellerinnen und Schausteller müssten im kommenden Jahr um ihre Existenz bangen, denn bei einem neuen Ausrichter sei längst nicht gesichert, wie viele Personen aus der Kölner Schaustellerbranche noch einen Platz auf der prestigeträchtigen und finanziell lukrativen Deutzer Kirmes erhalten würden.

Hier an unserer EXPRESS.de-Umfrage teilnehmen:

EXPRESS.de hat nach dem Ende der Herbstkirmes bei der GKS nachgefragt: Wie war die Stimmung unter den Schaustellerinnen und Schaustellern? Und wie ist der jetzige Stand bezüglich der Klage gegen die Stadt, die bis Mittwoch (8. November 2023) hätte eingereicht werden müssen?

„Das von uns durchgeführte Herbstvolksfest ist von unseren Gästen wie immer sehr gut angenommen worden. Es hat, wie auch schon im Frühjahr, keine Beschwerden gegeben, was nur bestätigt, dass unsere Verkehrs- und Sicherheitskonzepte funktionieren“, sagt Alexander Gilgen gegenüber EXPRESS.de.

Allerdings fügt er an: „Selbstverständlich war die aktuelle Situation ein Thema, sowohl unter uns Kolleginnen und Kollegen als auch bei den Gästen und den Anwohnerinnen und Anwohnern. Niemand kann die Entscheidung bzw. Vorgehensweise der Stadt Köln nachvollziehen und es gab zahlreiche Anfragen, wie man uns unterstützen kann.“

Kölner Schaustellerinnen und Schausteller kündigen Demo an

Die GKS habe Athene Hammerich, Leiterin des Kölner Ordnungsamtes, in der vergangenen Woche um ein Gespräch gebeten. Das Ziel sei es gewesen, eine außergerichtliche Lösung für das kommende Jahr zu finden. Da Athene Hammerich allerdings erkrankt war, wurde der GKS ein Gespräch mit Dr. Lothar Becker, dem Amtsleiter für Recht, Vergabe und Versicherung der Stadt Köln, angeboten.

Das Gespräch fand am Dienstag (7. November 2023) statt. „Uns wurde in diesem Gespräch lediglich mitgeteilt, dass die Stadt Köln bei ihrer Meinung bleibt, in ihrem Auswahlverfahren alles richtig gemacht zu haben und es daher bei der momentanen Entscheidung bleibt. Somit bleibt uns dann nur die eine Möglichkeit, dies gerichtlich klären zu lassen“, sagt Alexander Gilgen von der GKS.

Die Kölner Schaustellerinnen und Schausteller wollen kämpfen – und werden dies auch am Montag (13. November) unter Beweis stellen, wenn sie vor der 21. Sitzung des Hauptausschusses am Theo-Burauen-Platz um 15.30 Uhr demonstrieren.

Alexander Gilgen sagt zu der angekündigten Demo: „Wir hoffen auf die Unterstützung der Fraktionen. Wir werden dort nochmals auf unsere prekäre Lage aufmerksam machen. Denn ich möchte nochmals erwähnen, dass zahlreiche Existenzen von Kölner Schaustellerinnen und Schaustellern auf dem Spiel stehen.“