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„Völlig aus der Bahn geworfen“Kölner Kirmes-Knall: Volksfest in Deutz bekommt neuen Veranstalter

Die Aufbauarbeiten für die Herbstkirmes sind fast abgeschlossen.

Am Dienstag (24. Oktober 2023) wurde auf der Deutzer Herbstkirmes noch fleißig aufgebaut – das Volksfest startet am Samstag (28. Oktober). Im Hintergrund rumort es allerdings gewaltig.

Die Deutzer Kirmes wird ab dem kommenden Jahr von einem neuen Veranstalter übernommen – nach mehreren Jahrzehnten. Diese Entscheidung der Stadt ist ein wahrer Paukenschlag.

von Niklas Brühl (nb)

Am Samstag (28. Oktober 2023) startet die Deutzer Herbstkirmes. Für viele Kölnerinnen und Kölner, egal ob Jung oder Alt, wohl jedes Jahr wieder ein echtes Highlight.

Doch wie geht es mit dem beliebten Volksfest ab dem nächsten Jahr weiter? Über das umstrittene Bewerbungsverfahren seitens der Stadt hatte EXPRESS.de in den vergangenen Monaten bereits mehrmals berichtet.

Deutzer Kirmes bekommt neuen Veranstalter: „Völlig aus der Bahn geworfen“

Und nun herrscht wohl Klarheit – obwohl die Stadt erst am 8. November 2023 den Veranstalter für das kommende Jahr bekanntgeben möchte. Es ist ein wahrer Knall – denn die Gemeinschaft Kölner Schausteller (GKS) wird nach mehreren Jahrzehnten nicht mehr der Veranstalter des Volksfestes an der Deutzer Werft sein.

Dieser Paukenschlag wurde der GKS in der vergangenen Woche von zwei Ordnungsamtsmitarbeitern mitgeteilt. Die GKS hatte ihre Bewerbung fristgerecht bis zum 31. August 2023 eingereicht. Allerdings ist der Genossenschaft offenbar ein Formfehler unterlaufen, wie GKS-Vorsitzende Tanja Hoffmann am Dienstag (24. Oktober) bei einer einberufenen Pressekonferenz mitteilte.

So habe bei der Versicherungsbestätigung der Punkt „Umweltschäden“ gefehlt, der von der Stadt explizit gefordert wurde. Umweltschäden werden in dem Fall allgemein unter dem Punkt „Sachschäden“ geführt – dieser war in der Bewerbung der GKS vorhanden. Also eigentlich alles im Lot, nur das eine Wörtchen hat gefehlt – allerdings mit einer enormen Wirkung.

Denn aufgrund dieses Fehlers wurde die Bewerbung der GKS bei dem Zuschlag für das kommende Jahr nicht mehr berücksichtigt.

Für Tanja Hoffmann nicht zu verstehen: „Für uns ist diese Entscheidung nicht nachvollziehbar. Diesen kleinen Fehler, der eigentlich keiner ist, hätten wir schnellstmöglich nachreichen können. Wir als GKS haben mit der Durchführung der Kirmes hier eine lange Tradition, in den vergangenen Jahren viel investiert und darüber hinaus auch viel Erfahrung mit den Anwohnenden in Deutz, von denen es bei unserer Veranstaltung mittlerweile keine Beschwerden mehr gibt. Wir sind sprachlos und niedergeschlagen, wir wurden von dieser Entscheidung völlig aus der Bahn geworfen.“

Die GKS wird nun gegen die Entscheidung der Stadt rechtliche Schritte einleiten, Zeit dafür bleibt bis zum 7. November 2023.

Kölner Kirmes von Leverkusener veranstaltet?

Die GKS fürchtet um die Existenz ihrer Mitglieder: „Natürlich haben wir Existenzängste, uns wird mit der Deutzer Kirmes im Frühjahr und im Herbst eine entscheidende Einnahmequelle genommen. 90 Prozent unserer Mitglieder kommen direkt aus Köln, viele weitere aus dem direkten Umland. Wir leben vom Kirmes machen. Wenn die Entscheidung so bestehen bleibt, werden in den nächsten Monaten wohl viele unserer Mitglieder wegen der Beantragung von Bürgergeld beim Amt landen müssen.“

Wer die Kirmes im Jahr 2024 übernehmen soll, ist noch nicht endgültig bekannt.

Von der GKS-Vorsitzenden Tanja Hoffmann heißt es nur vielsagend: „Wir wissen es nicht genau, es wird viel gemunkelt. Es soll wohl ein Privatveranstalter aus Leverkusen den Zuschlag erhalten – das sagt doch schon einiges.“

Für die Jahre 2025 bis 2029 gibt es im kommenden Jahr dann erneut eine Bewerbungsphase. Aber ob die Mitglieder der GKS ohne die Volksfeste 2024 überhaupt durchhalten, ist völlig unklar.

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Die Entscheidung der Stadt drücke nun auch die Vorfreude auf die anstehende Herbstkirmes, sagt Hoffmann: „Wir gehen in die Tage mit Magenschmerzen hinein, weil diese Ungewissheit für das kommende Jahr momentan bei vielen überwiegt.“

Wie die Erfolgsaussichten für die Klage gegen die Entscheidung der Stadt aussehen, vermochten die Mitglieder der GKS nicht zu sagen. „Ich kann aber versprechen, dass wir unsere Hausaufgaben machen werden“, sagte Tanja Hoffmann.