50 Mio. Euro Verlust wegen CoronaGroßer Kölner Motorenbauer streicht 1000 Stellen

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Der Kölner Motorenbauer Deutz, hier ein Mitarbeiter im Jahr 2012, wird etwa 1000 Stellen streichen.

Köln – Der mit Wucht von der Corona-Krise getroffene Kölner Motorenbauer Deutz baut konzernweit 1000 Stellen ab. Das teilte das Unternehmen am Dienstag bei Vorlage der Zahlen des ersten Halbjahres 2020 mit.

Motorenbauer Deutz: Umsatz sinkt um 33 Prozent

Die Auswirkungen der Pandemie führten demnach in den ersten sechs Monaten des Jahres zu einem Umsatzrückgang von 33 Prozent. Unter dem Strich machte der Hersteller von Antrieben für Land- und Baumaschinen einen Verlust von mehr als 50 Millionen Euro. Das berichtet der „Kölner Stadt-Anzeiger”.

„Die negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die globale Wirtschaft und damit auch auf unser Motorengeschäft sind nicht von der Hand zu weisen“, sagt Vorstandschef Frank Hiller laut Mitteilung. Derzeit könne niemand vorhersehen, wie die Krise weiter verlaufen wird.

Deutz-Logo am Firmensitz in Porz

Deutz-Logo am Firmensitz in Porz

Durch Einsparungen bei Sachkosten, vor allem aber durch die Senkung von Personalkosten, plant Deutz nun, ab Ende 2022 jährlich rund 100 Millionen einzusparen. „Um langfristig wettbewerbsfähig zu sein und das Unternehmen auf Erfolgskurs zu halten, ist es unerlässlich, bestehende Prozesse und Strukturen immer wieder aufs Neue auf den Prüfstand zu stellen“, so Hiller.

Deutz AG Köln: 380 Stellen bereits abgebaut

Im ersten Halbjahr wurden nach Angaben des Kölner Traditionsunternehmens bereits 380 Stellen von Leiharbeitnehmern abgebaut. 350 weitere Arbeitsplätze sollen an den deutschen Standorten wegfallen. Die weiteren zur Disposition stehenden Jobs sollen bis Ende 2022 im Zuge des Auslaufens befristeter Verträge sowie natürlicher Fluktuation erfolgen.

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Stand März beschäftigte Deutz weltweit 4650 Mitarbeiter, davon 2800 am Köln-Porzer Stammsitz. In Herschbach im Westerwaldkreis sind weitere 130 Personen für Deutz tätig, in Ulm (Baden-Württemberg) hat das Unternehmen seinen dritten deutschen Standort.

„Unser oberstes Ziel ist es, betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden und für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine sozialverträgliche Lösung zu finden“, sagte Deutz-Chef Hiller: „Aus diesem Grund befinden wir uns bereits im fortlaufenden Austausch mit den Sozialpartnern über die detaillierte Ausgestaltung eines Freiwilligenprogramms.“ (red)