SabotageVersuchter Mord auf ICE-Strecke Köln-Frankfurt: Gericht fällt Urteil

ICE

In Wiesbaden läuft der Prozess wegen der Sabotage-Aktion an der ICE-Schnellstrecke in der Nähe der Theißtal-Brücke, hier eine Aufnahme aus dem Jahr 2020.

Köln/Wiesbaden – Im Prozess um mutmaßliche Sabotage auf der ICE-Schnellstrecke Köln-Frankfurt ist am Montag, 29. März, das Urteil gefallen. 

  • Sabotage auf ICE-Schnellstrecke Köln-Frankfurt
  • Angeklagter in der Nähe von Köln geschnappt
  • Staatsanwaltschaft spricht von versuchtem Mord

Rund ein Jahr nach der Tat ist der Angeklagte vom Wiesbadener Landgericht zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Der Mann muss wegen versuchten Mordes für neun Jahre und zehn Monate ins Gefängnis.

Der heute 52-Jährige hatte Mitte März 2020 bei Niedernhausen Schrauben von den Schienen abmontiert, um einen Zug entgleisen zu lassen. Mehr als 400 Züge passierten an mehreren Tagen in hohem Tempo die gefährliche Stelle, bis zwei ICE-Lokführer am 20. März aufmerksam wurden. Die Staatsanwaltschaft hatte eine Haftstrafe von 13 Jahren gefordert, die Verteidigung plädierte auf Freispruch.

ICE-Strecke Köln-Frankfurt: Angeklagter schweigt

Während der Beweisaufnahme hatte der 52-Jährige zu den Vorwürfen geschwiegen. Seine Verteidiger sprachen von einem Indizienprozess. Es gebe noch sehr viele Fragezeichen, und die Täterschaft sei nicht bewiesen. Das SEK hatte kurz nach der Tat ein Hotel in Pulheim gestürmt, den Wohnungslosen festgenommen. (mit dpa)