Der Kölner Mediziner Dr. Detlef Gysan ist verstorben. Als Mitbegründer des Blau-Gelben Kreuzes war er ein großer Unterstützer der Ukraine.
Trauer in KölnDr. Detlef Gysan (†66) ist tot – sein Lebenswerk hilft tausenden Menschen

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Dr. Detlef Gysan ist verstorben.
Traurige Nachrichten aus Köln: Wie am Freitag (17. März 2023) bekannt wurde, ist der Kölner Arzt Dr. Detlef Gysan im Alter von 66 Jahren verstorben. Der Mitbegründer des deutsch-ukrainischen Vereins Blau-Gelbes Kreuz starb bereits am vergangenen Freitag (10. März).
Das Lebenswerk des Mediziners ist – besonders in der jüngeren Vergangenheit – eng mit der Ukraine verbunden. Weil seine Frau Linda aus der Ukraine stammt, begann das Paar nach der Annexion der Krim 2014, Kinder und medizinische Einrichtungen vor Ort zu unterstützen.
Dr. Detlef Gysan verstorben – auch NRW-Ministerpräsident spricht Trauer aus
Aus dieser Kölner Initiative entwickelte sich 2017 der deutsch-ukrainische Verein Blau-Gelbes Kreuz, in dessen Vorstand er Verantwortung übernahm. Besonders seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine im Februar 2022 ist der Verein medial immer wieder mit Hilfsaktionen in Erscheinung getreten.
Gysans Credo: „Es braucht – auch – Ärzte, die sich politisch engagieren.“ So wollte er seinen Teil zu einer freien Ukraine in einem freien, demokratischen Europa beitragen.
Das Blau-Gelbe Kreuz in Köln trauert: „Der plötzliche Tod unseres Mitbegründers Detlef Gysan stellt für uns einen schmerzlichen Verlust dar“, heißt es in einem offiziellen Statement. „Detlef Gysan haben wir es maßgeblich zu verdanken, dass wir seit dem 24. Februar 2022 in so großartiger und erfolgreicher Weise humanitäre Unterstützung für die Ukraine von Köln aus leisten können.“
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Aber: Gysans Lebenswerk bleibt auch eine Vision für die Zukunft: „Er hat sich leidenschaftlich für die Ukraine und ihre Menschen und für die freie Ukraine in einem friedlichen und demokratischen Europa eingesetzt. Das bleibt weiterhin unser Auftrag.“

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Dr. Detlef Gysan, hier mit Ehefrau Linda Mai (M.) und Iryna Shum im Dezember 2022, setzte sich nachhaltig für die Menschen in der Ukraine ein.
Auch NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst sprach seine Trauer aus: „Mit Dr. Detlef Bernd Gysan verliert Nordrhein-Westfalen einen engagierten und leidenschaftlichen Mediziner, der trotz seiner beruflichen Pflichten stets die Zeit fand, sich um Menschen in allergrößter Not zu kümmern.“
Gysan kam 1956 auf Rügen zur Welt und studierte zunächst in der DDR Medizin. Er weigerte sich als Mitglied der Rostocker medizinischen Fakultät, zum Offizier der Nationalen Volksarmee ernannt zu werden und wurde 1985 bis 1987 politisch inhaftiert.
Mit BRD-Hilfe kam er nach Köln, wo er an der Universität zum Facharzt für Innere Medizin ausgebildet wurde und später eine eigene Praxis betrieb. An der Universität Witten-Herdecke lehrte er zudem als Privatdozent.
Wie das Blau-Gelbe Kreuz mitteilt, findet die Trauerfeier am 25. März 2023 um 9 Uhr in der Pfarrkirche St. Pankratius in Junkersdorf statt. Anschließend erfolgt die Beisetzung auf dem Friedhof Junkersdorf. (tw)