Nach 44 JahrenDas war's für „Mr. Gürzenich“ – emotionaler Abschied in Köln

Bernhard Conin mit seiner Ehefrau Elisabeth am Montagabend (27. März 2023) im Gürzenich.

Bernhard Conin mit seiner Ehefrau Elisabeth am Montagabend (27. März 2023) im Gürzenich.

Nach 44 Jahren wurde am Montag „Mr. Gürzenich“ verabschiedet. Ein emotionaler Abend mit viel Kölner Prominenz.

von Daniela Decker (dd)

Viele nannten ihn nur „Mr. Gürzenich“. Am Montag (27. März 2023) versammelten sich über 400 Gäste aus Wirtschaft, Politik und Kultur in Kölns guter Stube, dem Gürzenich, um den langjährigen Geschäftsführer von KölnCongress Bernhard Conin offiziell in den Ruhestand zu verabschieden.

In seinem mehr als 44-jährigen Wirken für die Domstadt und die Kölnmesse, waren Kongresse, Tagungen, Events, Konzerte und Karneval, sein Leben.

Bernhard Conin im Gürzenich verabschiedet

Seine Karriere startete der heutige 69-Jährige am 15. August 1978 als Sachbearbeiter für Kongresse, Tagungen und Events bei der Kölnmesse. Schnell stellte Bernhard Conin sein besonderes Talent unter Beweis und wurde mit dem Aufbau einer Kongressabteilung beauftragt.

Seine Maxime: „Geht nicht, gibt’s nicht und man muss in seinem Leben immer offen für Neues sein“, betont der Diplom-Betriebswirt. Zu seinen Glanzstücken zählt unter anderem die Sanierung des Gürzenich, der Umbau der Flora und die Wiederbelebung des Tanzbrunnens und der Rheinterrassen.

„Seine Jahrzehnte als Grandseigneur des Kongressgeschens in Köln, repräsentiert ein Stück deutsche sowie internationale Veranstaltungsgeschichte“, lobte Messe-Chef Gerald Böse und ergänzte „ein Gentleman an der Veranstaltungsfront im Auftreten wie im Anspruch. Bernhard Conin hat keine kreativen Dialoge mit dem Denkmalschutz gescheut, um seinen Kunden und Kundinnen und den Kölnern und Kölnerinnen ihre Festhäuser authentisch und eindrucksvoll zurückzugeben.“

Aufsichtsratschef Bernd Petelkau würdigte Conin als Kölns guten Gastgeber: „Es gab keine Veranstaltung, wo sie nicht persönlich vorbeigeschaut haben.“

Mit einem zwinkernden Auge betitelte Oberbürgermeisterin Henriette Reker den langjährigen Geschäftsführer als einen der letzten freiwilligen Krawattenträger Kölns: „Du hast jeder und jedem das Gefühl vermittelt, in dem Moment, wenn man mit dir sprach, der wichtigste Mensch der Welt zu sein. Einen besseren Gastgeber hätte Köln nicht haben können“, lobte die OB.

Kölner Gürzenich: Nicht enden wollender Applaus für Bernhard Conin

Zu seinen persönlichen Highlights zählt Bernhard Conin den Weltwirtschaftsgipfel (1999) und den Weltjugendtag (2005): „Beide Veranstaltungen waren für mich ein einmaliges Erlebnis mit einer großartigen Atmosphäre. Dankbar bin ich auch für die Beteiligung an der Generalsanierung des Gürzenich und der Flora. Hierbei möchte ich erwähnen, dass beide Objekte in der vorgesehenen Zeit fertiggestellt wurden und auch der Kostenrahmen im Großen und Ganzen eingehalten wurde – etwas was heute nicht selbstverständlich ist.“

Sein persönliches Fazit nach 71.400 Veranstaltungen in 44 Jahren: „Es war mir eine Ehre für die Stadt Köln, die Kölnmesse und im Besonderen für KölnCongress arbeiten zu dürfen. Danke für alles!“

Kölns Musiker-Prominenz sorgt für Gänsehaut

Im zweiten Teil der Veranstaltung zog Kölns Musiker-Prominenz den Hut vor Bernhard Conin. „Jetzt passieren Sachen, von denen du nichts weißt. Für dich als Perfektionist muss das eine Katastrophe sein“, witzelte Guido Cantz, der durch das Programm führte.

Die Höhner sangen zusammen mit ihrem ehemaligen Federvieh (Peter Werner, Janus Fröhlich und Hannes Schöner „Echte Fründe“) und Brings erklärte Conins Wirken als „Superjeile Zick“.

Nehmen Sie hier an unserer EXPRESS.de-Umfrage teil:

Zur Achterbahn der Gefühle wurde der Auftritt von Tommy Engel als er mit seiner Band „Niemals geht man so ganz“ sang. Noch einen darauf setzte der gemeinsame Auftritt von Engel mit Erry Stoklosa und Bömmel Lückerath. Zusammen stimmten sie den „Stammbaum“ und „Du bes Kölle“ an. Da hatte nicht nur Bernhard Conin Gänsehaut.

Unter den Gästen waren unter anderem Ludwig Sebus, Christian DuMont Schütte, Arena-Chef Stefan Löcher, Mitglieder der Bläck Fööss, der Paveier und Cat Ballou sowie die ehemaligen Oberbürgermeister, Jürgen Roters und Fritz Schramma.