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Mitten in der KanalisationDas ist der kurioseste Saal in Köln – „die einzige Stadt, die so etwas zu bieten hat“

Der „Kronleuchtersaal“ in der Kölner Kanalisation.

Der „Kronleuchtersaal“ in der Kölner Kanalisation, hier am 28. Mai 2014, ist wohl der kurioseste Saal in ganz Köln.

Köln hat reichlich Kurioses zu bieten. Aber ein Kronleuchter, der mitten in der Kanalisation hängt? Das ist selbst für die Dom-Stadt ungewöhnlich – und weltweit womöglich einzigartig! Was dahinter steckt.

von Gianluca Reucher (gr)

Direkt neben dem Abwasserkanal in einer Tiefe von sieben Metern unter der Erde hängt er. Der Kronleuchter mitten in der Kölner Kanalisation. Was kurios klingt, hat einen langen historischen Hintergrund – und ist definitiv ein einzigartiges Denkmal der Rhein-Metropole.

Kronleuchter sind für gewöhnlich eher in Ballsälen, Schlössern oder anderen Prunkbauten zu bestaunen. Ganz sicher aber nicht in einer Kanalisation ... Und dennoch: Der sogenannte „Kronleuchtersaal“ befindet sich am Theodor-Heuss-Ring östlich des Ebertplatzes im Kölner Untergrund und lässt hier das Abwasser in einem völlig anderen Licht erstrahlen.

Kurioses Köln: Wieso hängt hier ein Kronleuchter in der Kanalisation?

„Köln ist wohl die einzige Stadt, die so etwas zu bieten hat. Und das nicht erst seit gestern“, schreiben die Stadtentwässerungsbetriebe (StEB) auf ihrer Website zum sicherlich kuriosesten Saal in Köln. Vor rund 134 Jahren wurde hier der Kronleuchter aufgehängt.

Damals sollte es zu einem großen Fest kommen, um das im Jahre 1890 fertiggestellte Vereinigungsbauwerk für das Kanalsystem in Köln einzuweihen. Hierfür wurde nicht nur Kaiser Wilhelm II. eingeladen, sondern auch der Saal entsprechend geschmückt.

Neben zwei Kronleuchtern an der Decke wurden auch noch weitere Leuchter an den Wänden montiert. Daher kam es schließlich zum Namen „Kronleuchtersaal“. Ob die Leuchter der Stadt Köln von Kaiser Wilhelm II. geschenkt wurden oder ob sie die Stadt zu Ehren vom Kaiser gestiftet hat, ist bis heute allerdings unklar.

Trotz zweier Weltkriege und knapp 134 vergangenen Jahren hat sich der Saal kaum verändert. Zwar wurden die Original-Kronleuchter im Jahr 1980 abmontiert, doch ist dort nun ein elektronisches Äquivalent zu sehen. Seit 2004 wird der Saal als „Bodendenkmal Nr. 464“ in der Liste der Bodendenkmäler der Stadt Köln geführt.

Ein Mitarbeiter der Stadtentwässerungbetriebe geht durch den „Kronleuchtersaal“ in der Kölner Kanalisation.

Ein Mitarbeiter der Stadtentwässerungbetriebe geht am 28. Mai 2014 durch den „Kronleuchtersaal“ in der Kölner Kanalisation.

Wie die Stadtentwässerungsbetriebe erklären, ist der „Kronleuchtersaal“ bis heute „ein funktionierender Bestandteil des Kölner Abwassersystems“. Er weise außerdem mit einer Breite von 3,80 Metern und eine Höhe von 4,60 Metern eines der größten Durchmesserprofile der Kanalisation auf.

Seit dem Jahr 2000 werden regelmäßige und kostenlose Führungen durch den Saal angeboten, wobei die Funktionsweise des Abwassersystems und die Geschichte hinter dem Kronleuchter erläutert wird. Wer das ungewöhnliche Denkmal jetzt unbedingt mal mit eigenen Augen sehen möchte, muss sich jedoch gedulden: Wie die StEB auf ihrer Website schreiben, sind sämtliche Führungen für 2024 bereits ausgebucht.