Corona-HeldKölner will helfen – und schmeißt den 3D-Drucker an

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Einer von Andy Sauers 3D-Druckenbei der Arbeit: Er druckt gerade Rahmen für ein Schutz-Visier.

Köln  – Eigentlich arbeitet der Kölner Andy Sauer (41) als Sales- und Business Development Manager für Filmtechnik. Nun hat er sich, wie viele andere in der Corona-Krise auch, entschieden, tatkräftig zu helfen. Mit seinen 3D-Druckern.

3D-Drucker: Werkstücke aus flüssigem und festem Material

Was sich für viele noch nach Science-Fiction anhört, ist längst Realität: 3D-Drucker sind Maschinen, die dreidimensionale Werkstücke aus unterschiedlichen flüssigen oder festen Materialien herstellen. Kunststoffe, Metalle oder Keramik werden in dreidimensionale Formen zu Werkstücken verarbeitet. Erfunden hat den 3D-Druck übrigens der US-Amerikaner Chuck Hull – und das schon 1983.

Kölner stellt Zuhause am 3D-Drucker nun Schutz-Visiere her

Aber zurück zu Andy Sauer. Seine Frau arbeitet selbst auf einer Intensiv-Station und wird täglich mit der Knappheit von Schutzausrüstungen wie Masken oder Schutzbrillen konfrontiert. Um sie und das Personal in anderen Krankenhäusern, Arztpraxen oder Altenheimen zu unterstützen, stellt der 41-Jährige nun zu Hause Schutz-Visiere her.

Die Vorlage kommt von einer der vielen Internetplattformen, auf der die 3D-Druck Community sich weltweit organisiert, um in der aktuellen Lage zu helfen.

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Der Kölner Andy Sauer trägt eines seiner selbst hergestellten Schutz-Visiere. Die Halterung des Schildes kommt aus dem 3D-Drucker.

Mit den ersten wurden bereits die Notaufnahme und die Intensivstation des Krankenhauses ausgestattet, in dem seine Frau arbeitet. „Das Personal hat die Schutzvisiere bereits getestet, sie wurden zudem von der Haushygiene genehmigt“, berichtet er. Sauer besitzt zwei 3D-Drucker, ein dritter wurde bestellt und soll die Produktion noch diese Woche aufnehmen.

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Der Kölner Andy Sauer stellt Schutz-Visiere am 3D-Drucker her.

„Der reine Druck des Rahmens für Schutzvisiere dauert ca. 1,5 Stunden pro Stück“, berichtet der Kölner. „An die lässt sich dann eine Folie und ein Gummiband montieren, die wir vorher selbst zuschneiden“.

Andy Sauer: Sie dienen nur zum Eigenschutz für das Personal

Mit diesen so zusammengefügten Gesichtsmasken könnte sich das medizinische oder pflegende Personal dann bei der Arbeit schützen. „Sie dienen ausschließlich zum zusätzlichen Eigenschutz vor einer Tröpfcheninfektion bei der Arbeit mit Patienten“, erklärt Sauer. „Und sie ersetzen nicht die Atemschutzmasken“, macht er deutlich.

Kölner will mit seinen Schutz-Visieren nichts verdienen

Verdienen will Sauer nicht mit der Produktion der Schutzvisiere. „Mir geht es darum zu helfen, wäre aber dankbar, wenn man mir, wenn möglich die Herstellungskosten im unteren einstelligen Bereich pro Visier ersetzen würde."

Er berichtet: „Ich arbeite selbst im Vertrieb und sehe, was da gerade passiert. Bei vielen Dingen, die dringend benötigt werden, haben sich die Preise verdoppelt. Manche meinen aber, sie könnten noch viel mehr draufschlagen, erhöhen um 2000 bis 3000 Prozent: Das regt mich auf!”

Bei Interesse an Sauers Schutz-Visieren kann man mit ihm unter dieser Mail-Adresse Kontakt aufnehmen: andy-3D@gmx.de.