Sie ist der neue Star im deutschen Buchbetrieb. Caroline Wahl hat mit „Die Assistentin“ ihren dritten Bestseller in Folge geschrieben. Doch plötzlich gibt es Kritik an der Nummer-Eins-Autorin.
Star-Autorin in KölnCaroline Wahl deutlich: „Das ist scheiße“

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Die Autorin Caroline Wahl steht bei der Weltpremiere des Films „22 Bahnen“
19.09.2025, 06:32
Über keine deutsche Autorin wird derzeit mehr diskutiert als über sie: Caroline Wahl schlägt nicht nur mit ihren Bestsellern „Windstärke 17“ und „22 Bahnen“ sowie dem dazugehörigen Kinofilm hohe Wellen, sondern auch mit ihrer selbstbewussten – Kritikerinnen und Kritiker sagen: arroganten, überheblichen – Art. Sie eckt an, weil sie offen und ehrlich dazu steht, dass sie mit ihren Büchern richtig viel Erfolg haben und sehr viel Geld verdienen will – und gerne den Deutschen Buchpreis gewinnen würde.
Für ihre Aussage: „Ich will die Beste sein“, die sie im Podcast „Hotel Matze“ traf, kassierte sie prompt einen Shitstorm – einen von gleich mehreren. Zuletzt entbrannte im Netz die Sinnlos-Diskussion um die Frage, ob sie als reiche Autorin über Menschen schreiben darf, die viel ärmer sind als sie.
Am Donnerstag (18. September 2025) war die Autorin nun im Rahmen der Lit.Cologne in Köln zu Gast, um ihren neuen Roman „Die Assistentin“ vorzustellen. Bevor es aber im ausverkauften Klaus-von-Bismarck-Saal im WDR-Funkhaus um den Inhalt des Buches ging, war erstmal der aktuelle Wirbel um ihre Person Thema. „Am Anfang war es sehr hart, weil viel Hass kam. Aber Traurigkeit und Verletzlichkeit kehren sich bei mir in Wut und Energie um. Jetzt freue ich mich eher, dass so viele über mich sprechen und über mich diskutieren“, sagte Wahl, die zuletzt nicht nur viel Häme im Netz, sondern auch in den Rezensionen ertragen musste.
Dabei wollte sie mit „Die Assistentin“ eigentlich eine wichtige öffentliche Debatte in Gang bringen. Denn das Buch, das wie seine beiden Vorgänger ebenfalls auf die Eins geschossen ist, handelt von Machtmissbrauch und der Ausbeutung von Frauen in der Verlagsbranche. Stattdessen „wird jetzt über meinen Pony und meinen Ferrari debattiert“. Wahl: „Das ist scheiße.“ Doch die 30-Jährige machte an diesem Abend klar, dass sie sich nicht unterkriegen lässt und weiter ihr Ding machen will – trotz Gegenwind. „Es geht mir nicht darum, von allen gemocht zu werden. Jetzt bald kommt der nächste Banger raus - und fertig.“