Großstreik in Köln39-Stunden-Woche: Das verdient man aktuell bei der KVB

Ganztägiger Warnstreik bei den Kölner Verkehrs-Betrieben. Eine KVB-Bahn steht auf den Gleisen.

Auch am Montag (27. März) fahren in Köln keine Busse und Bahnen. Hier ein Foto vom Streik am 14. Februar. Aber was verdient eigentlich ein Bus- oder Bahnfahrer bzw. -fahrerin bei den Kölner Verkehrs-Betrieben (KVB)?

Die KVB wird am Montag bestreikt. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen fordern ein höheres Gehalt. Aber was verdient ein KVB-Fahrer oder -Fahrerin aktuell eigentlich?

von Matthias Trzeciak (mt)

Verdi bestreikt am Montag (27. März 2023) unter anderem die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB). An diesem Superstreik-Tag fahren dann keine Busse und Bahnen im Stadtgebiet. Auch die Deutsche Bahn ist betroffen.

Konkret fordern die Gewerkschaft Verdi und der Beamtenbund dbb für die bundesweit etwa 2,5 Millionen Beschäftigten 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat.

Aktuelles Einkommen bei der KVB – knapp über 2600 Euro brutto

Aber was verdient man eigentlich aktuell als Bus- und Bahnfahrer oder -fahrerin bei der KVB?

Laut KVB erhält man ab dem ersten Tag volles Gehalt. Auf der KVB-Homepage heißt es: „Für 39 Stunden pro Woche sind das 2645 Euro brutto pro Monat.“

KVB-Sprecher Matthias Pesch erklärt gegenüber EXPRESS.de: „Die Bezahlung erfolgt nach Tarifvertrag (TV-N). Das Gehalt kann aber durch Zulagen und die Dauer der Zugehörigkeit zum Unternehmen steigen. Die Fahrer und Fahrerinnen sind in der Lohngruppe 5 einsortiert.“

Weiter verspricht das Unternehmen auf der Homepage: „Tarifliche Gehaltssteigerungen und Zulagen, zwei jährliche Sonderzahlungen im Juli und November, steuerbegünstigte Entgeltumwandlung, betriebliche Altersvorsorge, Mitarbeitervorteile (z.B. Mitarbeiterdarlehen, Rabatte und Vergünstigungen).“ Außerdem beteiligen sich die Verkehrs-Betriebe bei den Vermögenswirksamen Leistungen mit monatlich 6,65 Euro.

In der Ausbildung übernimmt die KVB zudem die Kosten für den Bus-/Stadtbahnführerschein. In der betriebseigenen Fahrschule dauert die Ausbildung im Busbereich vier Monate. Anschließend ist man vier bis sechs Wochen mit einem Lehrfahrer oder einer Lehrfahrerin unterwegs, um die neuralgischen Punkte in Köln besser kennenzulernen.

Hinzu kommen noch 30 Tage Urlaub und das VRS-Großkunden-Ticket, das Freifahrten im gesamten VRS-Gebiet ermöglicht. Nehmen Sie hier an unserer EXPRESS.de-Umfrage teil:

Voraussetzung für den Job: Bewerber und Bewerberinnen müssen mindestens 21 Jahre alt sein. Zudem sollte man innerhalb der letzten vier Jahre entweder erfolgreich eine Berufsausbildung abgeschlossen oder eine mindestens dreijährige berufliche Tätigkeit ausgeübt haben.

KVB-Job: Führerschein der Klasse B wird vorausgesetzt

Auch der Führerschein der Klasse B wird vorausgesetzt und wer mehr als einen Punkt in Flensburg hat, fällt leider durch das Bewerbungsraster. „Bewerber und Bewerberinnen sollten zudem gut Deutsch sprechen“, teilt die KVB mit.

Insgesamt hat die KVB mehr als 1500 Fahrer und Fahrerinnen jeden Tag auf 57 Bus und zwölf Stadtbahnlinien in Köln im Einsatz. Aufgrund vieler Krankmeldungen und der dünnen Personaldecke sucht das Unternehmen aktuell nach neuen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen.

In der Vergangenheit wurden auch Studierende als Fahrer oder Fahrerinnen eingesetzt. Wie KVB-Sprecher Pesch auf EXPRESS.de-Nachfrage bestätigt, „gibt es das Projekt seit einigen Jahren nicht mehr.“