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Brutalo-Prozess in KölnMann (41) wollte Frau anzünden

Mitarbeitende bei einem Kontrolleinsatz in Köln (Symbolfoto)

Mitarbeitende bei einem Kontrolleinsatz in Köln (Symbolfoto)

Schockierende Vorwürfe vor dem Kölner Landgericht! Ein Mann (41) soll versucht haben, eine Mitarbeiterin des Ordnungsamtes in Brand zu stecken. Es ist nicht die einzige Tat, die ihm vorgeworfen wird.

Eine unfassbare Serie an Gewalttaten beschäftigt das Kölner Landgericht.

Auf der Anklagebank sitzt ein Mann (41), der schon acht Jahre in der geschlossenen Psychiatrie saß. Doch nach seiner Entlassung machte er offenbar einfach weiter.

Der schockierendste Vorwurf: Auf der Venloer Straße in Ehrenfeld soll er aus heiterem Himmel einer Mitarbeiterin des Kölner Ordnungsamtes ein Feuerzeug an den Kopf gehalten haben. „Er wollte ihre Haare entzünden“, so der Staatsanwalt am Donnerstag (19. September 2025). Nur das schnelle Eingreifen einer Kollegin verhinderte Schlimmeres.

Wenige Tage zuvor soll der Mann am Rathenauplatz einen Radfahrer brutal attackiert haben. Das berichtet der „Kölner Stadt-Anzeiger“. Als sich dieser zu seinem Fahrradschloss bückte, trat der Angeklagte ihm laut Staatsanwaltschaft wuchtig gegen den Kopf. Selbst als das Opfer schon am Boden lag, soll er weiter zugetreten haben.

Der Radfahrer erlitt Verletzungen, seine Brille wurde zerstört. Der Richter gab den rechtlichen Hinweis, dass der Tritt mit dem „beschuhten Fuß“ als Einsatz eines gefährlichen Werkzeugs gewertet werden könnte. Das würde eine härtere Strafe bedeuten.

Der Angeklagte bestritt den Angriff. Er könne sich lediglich daran erinnern, selbst ausgerutscht und zu Boden gefallen zu sein. „Ein Mann fragte dann, ob ich besoffen wäre“, schilderte der 41-Jährige vor Gericht. Zwei Personen hätten dann die Polizei gerufen.

Und die Attacke auf die Mitarbeiterin des Ordnungsamtes? Auch daran will sich der 41-Jährige nicht erinnern können. Er wisse nur noch, dass er angesprochen und später in eine Klinik gebracht worden sei.

Justizvollzugsbeamtin bedroht und wüst beleidigt

Selbst hinter Gittern soll er nicht zur Ruhe gekommen sein. In der JVA Köln soll er im Januar eine Justizvollzugsbeamtin bedroht und wüst beleidigt haben. Er werde sie auf den Strich schicken und drohte: „wenn ich hier raus bin, ich finde dein Haus“.

Die Staatsanwaltschaft sieht den Mann, der an paranoider Schizophrenie leiden soll, als Gefahr für die Allgemeinheit an. Sie strebt seine dauerhafte Unterbringung in der geschlossenen Psychiatrie an. Bereits 2009 hatte das Landgericht dies nach mehreren Gewalttaten angeordnet, 2017 kam der Mann wieder frei. (red)