„Haut ist keine Sitzfläche“Blutiger Protest vor Kölner Messe – das steckt dahinter

PETA protestiert mit blutigem Rind vor Internationaler Möbelmesse in Köln.

Die Tierschutzorganisation PETA protestierte am Sonntag (14. Januar 2024) zum Start der Internationalen Möbelmesse in Köln auf eine besondere Art.

Am Sonntag startete in Köln die internationale Möbel- und Einrichtungsmesse (IMM). Die Tierschutzorganisation PETA war mit einem speziellen Protest ebenfalls vor Ort.

von Niklas Brühl (nb)

Am Sonntag (14. Januar 2024) ist die internationale Möbel- und Einrichtungsmesse (IMM) in Köln gestartet. Allerdings waren es am Vormittag nicht die innovativen Möbelstücke oder ausgefallenen Einrichtungen, die in Deutz vor der Messe für besonderes Aufsehen sorgten.

Die Tierschutzorganisation PETA demonstrierte gegen die Möbelbranche wegen Produkten, die aus Tierhäuten zu Leder verarbeitet werden.

Möbelmesse in Köln: PETA mit blutigem Protest

Dabei ließen sich die Tierschützerinnen und Tierschützer etwas Besonderes einfallen: Ein Demonstrant saß in einem Morphsuit, der an die Körperwelten-Ausstellung erinnerte, auf einem weißen Ledersessel und trug dabei eine Rinderkopf-Maske. Zudem wurde Kunstblut über das Kostüm gekippt.

Weitere Demonstrantinnen und Demonstranten positionierten sich hinter dem „gehäuteten Rind“ und hielten Plakate mit unterschiedlichen Forderungen und Aufschriften wie „Unsere Haut ist keine Sitzfläche“, „Gebrandmarkt, geschlagen und gehäutet“ oder „Leiden für Leder“ hoch.

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„Oft werden die Tiere nicht nur qualvoll getötet, sondern schon während der Zucht verstümmelt und schwer misshandelt“, heißt es in einer Mitteilung der Tierschutzorganisation. PETA appelliere daher an alle Unternehmen der Möbel-Industrie, keine Produkte aus Tierhäuten mehr herzustellen.

Johanna Fuoß, Fachreferentin für Tiere in der Bekleidungsindustrie, erklärt: „Um Ledermöbel herzustellen, wird sensiblen Tieren kaum vorstellbares Leid angetan. Als einer der umweltschädlichsten Industriezweige bedroht die Lederindustrie zudem unsere Zukunft.“

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In der Mitteilung nennt PETA Beispiele von Misshandlungen der Rinder, Büffel oder anderen Tieren in Ländern wie Indien oder Brasilien. Die Tiere würden stundenlang zu Schlachthöfen geführt, mit Brandeisen oder Elektroschockern malträtiert. „Wenn sie vor Erschöpfung zusammenbrechen, werden ihnen Chilischoten in die Augen gerieben“, heißt es weiter.

Außerdem sei die Lederproduktion auch für die Verschärfung des Klimawandels und des globalen Artensterbens verantwortlich.

PETA erklärt in der Mitteilung: „Die Zucht und Ernährung von Rindern ist für zwei Drittel der gerodeten Fläche des Amazonas und der südamerikanischen Region Cerrado verantwortlich. Ein Fünftel aller Emissionen aus der rohstoffbedingten Entwaldung in den gesamten Tropen lässt sich damit auf die Zucht von mittlerweile knapp 260 Millionen Rindern in Brasilien zurückführen.“ Die IMM in Köln, an der rund 750 Ausstellern teilnehmen, läuft noch bis zum 18. Januar.