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Bizarre Ehe zu drittStockhausen würfelte um den Sex

Mary Bauermeister in ihrem Haus in Forsbach. Sie hat ihre Erinnerungen an ihre Zeit mit Karlheinz Stockhausen niedergeschrieben.

Mary Bauermeister in ihrem Haus in Forsbach. Sie hat ihre Erinnerungen an ihre Zeit mit Karlheinz Stockhausen niedergeschrieben.

Rösrath/Köln  – „Ein elf Jahre währender Fackellauf!“ Das war für die Künstlerin Mary Bauermeister die Zeit an der Seite von Musik-Genie Karlheinz Stockhausen ( 79): Ehe zu dritt, Affären, gegenseitige Inspiration – und die ganz große Liebe mit Haut und Haaren. Davon erzählt die 71-Jährige in ihrem Buch „Ich hänge im Triolengitter“ (C. Bertelsmann, 21,99 €).

Sie lernen sich 1957 in Köln kennen. Sie ist junge Malerin, er hat die ersten Erfolge – ist verheiratet, hat schon drei Kinder. Aber die Ehe reicht ihm nicht aus: Stockhausen schlägt Mary und seiner Frau Doris eine „Ménage à trois“ vor – die über Jahre funktioniert, wenn auch nach seinen Regeln. „Ich erinnere mich an einen Abend, wo er würfelte, mit wem er die Nacht verbringt“, erzählt sie dem EXPRESS – und kann heute darüber schallend lachen. Damals denkt sie darüber nach sich umzubringen oder zu fliehen.

Sie bleibt, der Liebe wegen – und weil sie sich mit Doris versteht: „Sie hat mir sogar Geld geliehen, damit ich mir Leinwände und Farben für meine erste Einzelausstellung kaufen konnte.“ Doch auf Dauer klappt die Ehe zu dritt nicht, Doris „steigt aus“. Das gute Verhältnis bleibt bestehen. „Er hat es geschafft, dass wir Frauen und die Kinder sich verstehen. Ich habe Doris letztens noch in Köln besucht – und sie trug ein Stockhausen-T-Shirt.“

Alles zum Thema Ehe

Mary wird „Hauptfrau“, bekommt zwei Kinder – und Nebenbuhlerinnen: „Er brauchte die Liebe – auch anderer Frauen – wie Nahrung. Aber dadurch hatte ich mehr Zeit, Bilder zu malen.“ Und damit war sie sehr erfolgreich, vor allem durch ein monatliches Gehalt einer New Yorker Galerie. „So hatte ich die Mittel, mich zu trennen.“ Denn Mary wollte mehr Kinder, er nicht, hatte sie zu einer Abtreibung gedrängt.

Aber es gibt keinen Blick zurück im Zorn, er bleibt der Mann, die Liebe ihres Lebens. „Und Musikkritiker sagen, dass er in der Zeit mit mir seine besten Arbeiten gemacht hat.“ Und der Titel des Buches? Stammt aus einem Alptraum, den Stockhausen Ende der 50er Jahre hatte: „Sein Kopf war im Traum wie eine Note im System der Notenlinien gefangen gewesen und er hatte sehr große Mühe mit dem Versuch der Befreiung.“ Vielleicht auch aus einer komplizierten Dreierbeziehung.