Biontech-ChefFC, Köln, Impfung: Bewegender Sahin-Auftritt im WDR

Ugur Sahin bei einem TV-Auftritt am 17. September

Ugur Sahin war am Freitag (17. September) im WDR mit seiner Ehefrau Özlem Türeci zu Gast.

Die Biontech-Gründer Ugur Sahin und seine Ehefrau Özlem Türeci waren bei Bettina Böttinger zu Gast und machten Hoffnung in der Pandemie.

von Bastian Ebel (bas)

Köln. Demütig. Bescheiden. Und immer ein Blick nach vorne. Was für ein Auftritt der beiden Biontech-Gründer Ugur Sahin und Özlem Türeci bei Bettinger Böttingers „Kölner Treff“ im WDR am Freitagabend (17. September). Die Gründer des Unternehmens Biontech impfen die ganze Welt, doch davon war im TV überhaupt nichts zu merken.

Nach der Eintragung ins Goldene Buch und der Ehrendoktorwürde der Uni gab das Forscher-Ehepaar im TV-Studio seltene private Einblicke. Vor allen Dingen der „kölsche Jung“ Ugur Sahin machte aus seinen Emotionen für Köln keinen Hehl, im Gegenteil.

Fast wehmütig erinnerte er sich an seine Kindheit in Köln-Niehl. „Köln erinnert mich an meine Kindheit“, beschrieb er seine Gefühlslage. „Im Alter von vier Jahren nach Köln gekommen mit meiner Mutter. Mein Vater arbeitete damals schon bei den Ford-Werken.“

Das war eine tolle Zeit. Auch die zeit vom 1.FC Köln mit Hennes Weisweiler. Die Blütezeit des Fußballs.
Ugur Sahin

Er nannte dabei drei Sachen, die ihn geprägt haben. „Der Fußball. Wir waren immer draußen und haben Fußball gespielt. Wir haben in Niehl gewohnt. Das war eine Zeit, in der wir als Kinder einfach draußen sein konnten und den Stadtteil genutzt haben mit unseren Fahrrädern. Wo wir zwischendurch etwas gegessen haben und wieder rausgegangen sind.“

Und sein Vereins-Bekenntnis dürfte den Geißbock-Fans runter gehen wie Öl. „Das war eine tolle Zeit. Auch die Zeit vom 1.FC Köln mit Hennes Weisweiler. Die Blütezeit des Fußballs.“

Ugur Sahin und Özlem Türeci sitzen in der ersten Reihe im Kölner Rathaus

Ötlem Türeci (l.) und Ehemann Ugur Sahin am Freitag (17. September) im Kölner Rathaus: Sie trugen sich ins Goldene Buch ein und erhielten die Ehrendoktorwürde der Universiät zu Köln.

An seinen Besuch am Erich-Kästner-Gymnasium knüpft er genau so schöne Erinnerungen wie an die katholische Bücherei in Niehl: „Ich hatte das Glück, dass da wo wir gewohnt haben, eine katholische Bibliothek war und ich mir ständig Bücher ausgeliehen habe. Ich war einer der wenigen Kinder, die sonntags reinkamen.“  Und: „Das hat später geholfen, dass ich Wissenschaftler wurde.“

Ein tolle kölsche Integrationsgeschichte, die auf der ganzen Welt in der Corona-Krise für positive Schlagzeilen sorgt. Und Ugur Sahin beendete das Interview mit Sätzen, die den Menschen weiter Hoffnung gibt. „Wichtig ist, dass wir alle ein wenig ruhiger werden müssen. Wir haben das Virus eingeholt. Wir werden immer dann, wenn es relevant wird, wissen, was zu tun ist.“

Er ergänzte: „Ich glaube, dass wir dem Virus den Schrecken erstmal genommen haben und wieder versuchen sollten ein normales, ein neues normales Leben zu führen.“