Billiger sterben in KölnBeisetzungen im Naturwald und Baum-Grabstätten

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Der Bestattungswald am Ostfriedhof. Hier können Namensteine aufgestellt werden.
Köln – Umsonst ist der Tod. Aber das Sterben kostet in Köln richtig Geld. Weil das so ist, führt der letzte Weg immer öfter in ein Krematorium nach Holland.
Damit die Kölner ihre letzte Ruhestätte wieder in Köln finden, hat das zuständige Grünflächenamt gehandelt: Billiger Sterben in Köln.
Eine Beisetzung im Urnengrab ist in Köln für rund 2100 € zu haben. Es geht inzwischen aber auch billiger: „Um der geänderten Bestattungskultur entgegen zu wirken und den Beerdigungs-Tourismus einzudämmen, wurden neue Beisetzungs-Formen entwickelt“, erklärt Sascha Haake, Gruppenleiter in der Kölner Friedhofsverwaltung.
Wie bei der anonymen Urnenbeisetzung im Naturwald am Ostfriedhof. Die kostet rund 570 Euro. Dort kommen die Urnen allerdings in Sammelgräber, kein Schild erinnert an die Toten. Anders die Baumgrabstätten mit Namensstein, ebenfalls am Ostfriedhof: Die kostet rund 1500 Euro.
2007 wurden in Köln 9054 Todesfälle registriert – und 7031 Beerdigungen. Heißt: 2023 Verstorbene wurden – meist aus Kostengründen – nicht in Köln beigesetzt.
„Damals klaffte die Schere am weitesten auseinander“, sagt Sascha Haake. 2011 sah’s etwas besser aus: Auf 9307 Tote kamen 8125 Beerdigungen.
Die Konkurrenz aus Holland lockt aber weiter mit Sonderangeboten. Hier ist eine Bestattung samt Überführung, Verbrennen und Verstreuen der Asche für 1000 Euro zu haben.