Betonplatte tötete Kölnerin (66)Änderungen auf A3 verschoben – wegen Salzkristallen

Autobahn_Betonplatte

Das furchtbare Unglück auf der A3: Das Foto vom Unfallort zeigt, wie das Auto unter einer metergroßen Platte zerstört wurde. Die Fahrerin hat den Unfall nicht überlebt.

von Thomas Werner (tw)

Köln – Der schreckliche Todesfall um die Kölnerin Anne M. (†66) auf der A3 am 13. November 2020, er macht auch fast vier Monate später noch fassungslos und ist Teil weiterer Untersuchungen. Seit Mittwoch (3. März) ist klar: Auch, nachdem die Fahrspuren im Bereich der Ausfahrt Köln-Dellbrück wieder freigegeben sind, hat der Unfall Auswirkungen für alle Autofahrer, die an der Unglücksstelle vorbei kommen.

  • Nach Drama auf A3: Verkehrsführung in Köln ändert sich
  • Kölnerin Anne M. (†66) war von Betonplatte erschlagen worden
  • Verkehr an der Unfallstelle soll zügiger abfließen

Betonplatten-Unglück in Köln: Veränderungen auf A3 wegen Salzkristallen verschoben

Doch entgegen der ursprünglichen Planungen werden diese Maßnahmen verschoben. Eigentlich sollten den Verkehrsteilnehmern auf der A3 zwischen dem Autobahnkreuz Köln-Ost und der Anschlussstelle Köln-Dellbrück ab 7. März in Fahrtrichtung Frankfurt und ab 14. März in Fahrtrichtung Oberhausen wieder vier Fahrspuren zur Verfügung stehen. So die Autobahn GmbH des Bundes, die u.a. mit Planung und Betrieb der Autobahnen in Deutschland beauftragt ist.

Trauer_A3Unfall1

Die Traueranzeige für die verstorbene Anne M. erschien am Samstag (21. November) im Kölner Stadt-Anzeiger.

Doch jetzt gibt es eine „witterungsbedingte Absage“: „Die für Sonntag (7.3.) auf der A3 zwischen der Anschlussstelle Köln-Dellbrück und dem Autobahnkreuz Köln-Ost in Fahrtrichtung angekündigten Markierungsarbeiten müssen witterungsbedingt entfallen. Damit stehen auf der A3 alle Fahrspuren zur Verfügung und auch die Auffahrt an der Anschlussstelle Köln-Dellbrück in Richtung Frankfurt ist offen. In der vergangenen Nacht musste die Autobahnmeisterei aufgrund überfrierender Nässe Sole ausbringen. Die Salzkristalle auf der Fahrbahn verhindern, dass die Spezialfolie auf der Fahrbahn kleben bleibt.“

Betonplatten-Unglück in Köln: Fahrspuren mit Spezialfolie markiert

Die Autobahn GmbH Rheinland will zeitnah einen Termin bekannt geben, wann diese Arbeiten nachgeholt werden können und die Optimierung der Verkehrsführung hier umgesetzt werden kann.

Dazu werden dann neben den abgesicherten Bereichen – etwa 200 Betonplatten sind nicht fachgerecht montiert und werden abgesichert – vier verengte Fahrspuren mit gelber Spezialfolie markiert. Eine falsch montierte Betonplatte war am 13. November auf die Fahrbahn gefallen und hatte Anne M. in ihrem Auto getötet.

A3 in Köln: Durchgängige Auffahrtsspur soll Verkehrsfluss verbessern

Wichtige Veränderung: Um den Zufluss von der A4 aus Olpe kommend auf die A3 in Richtung Oberhausen zu verbessern und Rückstaus zu minimieren, wird es hier eine durchgängige Auffahrtsspur geben. „Damit entfällt das Einfädeln in den Verkehr auf die A3 und der Verkehr kann zügiger abfließen”, erhofft sich die Autobahn GmbH. Aufgrund der verengten Fahrspuren gilt zwischen Kreuz Köln-Ost und Köln-Dellbrück Tempo 80.

Die Kölner Staatsanwaltschaft ermittelt in dem Fall wegen fahrlässiger Tötung gegen Unbekannt. Neben der herausgefallenen Betonplatte wurden sieben weitere Platten wegen akuter Gefahr aus den Lärmschutzwänden entfernt. Von den 200 weiteren Platten geht laut Experten keine akute Gefahr aus, sie werden aber dennoch abgesichert. Die Arbeiten sollen in den nächsten Wochen über die Bühne gehen. (tw, MS)