Schock für über 200 BeschäftigteGroßunternehmen gibt Aus für Kölner Standort bekannt

Flaggen mit dem Logo des kanadisch-österreichischen Automobilzulieferers Magna wehen am vor dem neuen Werk in Meerane (Sachsen).

Der Autozulieferer Magna gibt seinen Standort in Köln bis Juni 2024 auf. Das Symbolfoto wurde vor dem Werk im sächsischen Meerane aufgenommen.

Der Automobilzulieferer Magna will seinen Standort in Köln-Niehl aufgeben. Das bedeutet das Aus für über 200 Beschäftigte.

von Niklas Brühl (nb)

Schock für 216 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Köln: Der Automobilzulieferer Magna wird seinen Standort in Köln-Niehl aufgeben. Das hat das Unternehmen gegenüber EXPRESS.de bestätigt.

In der in Köln ansässigen Geschäftseinheit Magna Powertrain werden unter anderem Projekte im Bereich der Fahrzeug-Antriebsstränge für Automarken wie BMW, Renault, Mercedes-Benz, Ford oder Lotus umgesetzt. Damit soll nun aber noch in diesem Jahr Schluss sein.

Magna-Schließung in Köln: Weitere Standorte in Deutschland machen dicht

Die Magna International Inc. ist ein kanadisch-österreichischer Automobilzulieferer mit Hauptsitz in Aurora, Kanada. Der europäische Zweig wird von Wien aus gesteuert. Weltweit hat der Konzern in 28 Ländern über 168.000 Beschäftigte in 338 Produktionsbetrieben und 96 Entwicklungszentren.

EXPRESS.de hatte Unternehmenssprecher Rej Husetovic am Freitagvormittag (19. Januar 2024) mit den Gerüchten der Schließung des Kölner Standorts konfrontiert: „Ich kann bestätigen, dass das lokale Magna Management seine 216 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Powertrain-Standort in Köln darüber informiert hat, dass es plant, den Betrieb bis Ende Juni 2024 einzustellen. Aufgrund der fortschreitenden Transformation der Industrie und der Entwicklung des Marktes ist eine Fortführung des Standortes wirtschaftlich nicht mehr darstellbar.“

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Weitere Auskünfte über alternative Zukunftspläne des Unternehmens oder zum Stand der Gespräche mit den Arbeitnehmervertreterinnen und -vertretern könne der Sprecher aktuell nicht geben. Zu Gerüchten, die Produktion solle nach Indien verlegt werden, um Kosten zu sparen, wollte sich der Unternehmenssprecher nicht äußern.

Magna hatte bereits in den vergangenen Jahren mit geplanten Schließungen von deutschen Standorten für Aufsehen gesorgt: 2022 wurde das Werk im bayrischen Bad Windsheim geschlossen, für 2025 war die Schließung des Standorts in Dorfprozelten, ebenfalls in Bayern, vorgesehen, wurde jedoch nach massiven Protesten der Beschäftigten und von der IG Metall verworfen.

Der Standort Roitzsch in Sachsen-Anhalt, der genau wie der Kölner zur Geschäftseinheit Magna Powertrain gehört, soll bis Ende 2024 dicht machen. Ebenso das Werk in Dürbheim in Baden-Württemberg.