Raser-Unfall ganz nahEntsetzen bei Anblick von Autowrack an Kölner Schule

Schülerinnen und Schüler stehen in Köln vor dem Wrack eines Unfall-Autos. Die Aktion ist Teil eines Projekts der NRW-Regierung.

An der Gesamtschule Rodenkirchen wurde das Autowrack ausgestellt. Den Schülerinnen und Schülern sollen die Gefahren von Raserei verdeutlicht werden.Projekt "Verantwortung stoppt Vollgas"

Rasen tötet – das ist die Botschaft, die das NRW-Innenministerium rüberbringen will. Im Rahmen eines neues Projekts tut es das auf eindrückliche Weise.

Ein Wrack sagt mehr als 1000 Worte. In dem Fall wird es am Donnerstag (27. Oktober 2022) sogar zeitweise ganz still, als sich die Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Rodenkirchen die völlig zerstörten Überreste eines Autos auf dem eigenen Schulhof anschauen. Der Raser-Unfall, der dahinter steckt, erscheint plötzlich ganz nah. 

Die Aktion, eine Art Schock-Präventions-Therapie, ist der Startschuss des Projekts „Verantwortung stoppt Vollgas“, das das NRW-Innenministerium ins Leben gerufen hat. 

Autowrack an Kölner Schule gezeigt: Projekt des NRW-Innenministeriums startet

NRW-Innenminister Herbert Reul (70), der gemeinsam mit Schulministerin Dorothee Feller (56, beide CDU) in Köln vor Ort war, will die steigenden Zahlen von Unfällen bei illegalen Autorennen stoppen. Und eindrücklich die Gefahren zeigen, die die Raserei mit sich bringt.

Rund 100 Schülerinnen und Schüler nehmen an der Gesamtschule Rodenkirchen an dem Konzept teil und schlüpfen während des Unterrichts in verschiedene Rollen eines Gerichtsprozesses zu dem Thema – etwa die einer Beifahrerin. Anschließend entscheiden sie über eine Strafe für einen fiktiven Haupttäter.

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Die Straße sei nicht der richtige Ort, um die eigenen Grenzen auszutesten, sagte Reul. Darum soll sich die Kampagne, die zunächst nur an ausgewählten Schulen und Fahrschulen startet, auch ab dem Schuljahr 2023/2024 landesweit etablieren.

Dorothee Feller und Herbert Reul sehen sich ein völlig zerstörtes Autowrack an.

Schulministerin Dorothee Feller und Innenminister Herbert Reul (beide CDU) waren beim Projekt-Auftakt in Köln mit dabei.

Das Auto, ein Audi TT, stammt von einem tödlichen Unfall aus dem Sommer 2018. Ein 31-Jähriger hatte sich im Audi ein Rennen mit einen Motorrad-Fahrer (57) geliefert. Er verlor die Kontrolle, krachte in das Auto eines 38-jährigen Familienvaters, der sofort tot war. Sein 14-jähriger Sohn überlebte schwer verletzt.

Eine zerstörte Familie wegen eines illegalen Rennens – da mussten auch die Schülerinnen und Schüler in Köln schwer schlucken.

Dass entsprechende Aufklärung bereits in jungen Jahren Sinn ergibt, zeigt ein Blick auf die Statistik: Laut NRW-Innenministerium sind die Unfallverursacher bei illegalen Autorennen im Schnitt 26 Jahre jung. (tw, mit dpa)