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„Eine Frechheit“Kölner Autokino vor dem Aus? Stadt fällt folgenreiche Entscheidung

Blick auf die Einfahrt des Autokinos in Porz.

„Wo Kino am größten ist“ – aber wie lange noch, ist die Frage. Das Foto der Einfahrt des Autokinos in Köln-Porz wurde am 22. Dezember 2022 aufgenommen.

Gibt es noch eine Zukunft für das Autokino in Köln-Porz? Es sieht aktuell ziemlich düster aus, denn bereits in der kommenden Woche wird der letzte Markt auf dem Gelände stattfinden.

von Niklas Brühl (nb)

Es gibt nur noch fünf von ihnen in ganz Deutschland, eines davon steht in Köln-Porz – die Autokinos. Es hat immer einen besonderen Flair, der zwar aus der Zeit gefallen scheint, aber trotzdem etwas Spezielles ist, wenn man sich mit einer Pizza und Getränke eingedeckt den neuesten Hollywood-Streifen im eigenen Auto anschaut.  

„Wo Kino am größten ist“ ist der Slogan des Freiluftkinos auf der Schäl Sick, welches dort seit 1967 beheimatet ist – nun ist es aber gut möglich, dass diese Tradition bald ein Ende findet. Denn wie der Betreiber am Donnerstag (2. März 2023) bekanntgab, werden die Wochen- und Trödelmärkte, die als wirtschaftliche Grundlage für das Kino gelten, demnächst nicht mehr auf dem Gelände stattfinden.

Kölner Autokino: Märkte auf dem Gelände von der Stadt untersagt

Mittwochs und samstags gab es auf dem Autokino-Gelände regelmäßig Wochenmärkte. Dazu kommt der Trödelmarkt am Freitag und jeden dritten Sonntag im Monat. Damit ist demnächst jedoch endgültig Schluss, heißt es vom Betreiber „Der Wert J – Werteverwaltungsgesellschaft mbH“ aus dem bayrischen Starnberg.

„Letzte Woche erhielten wir von der Stadt Köln eine Zwangsgeldfestsetzung mit einer Frist zur Schließung unserer Märkte. Diese Festsetzung erfolgte, um die Ordnungsverfügung vom 1. September 2022 durchzusetzen“, heißt es in einer Pressemitteilung des Unternehmens.

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Nach jetzigem Stand wird also der letzte Markt am kommenden Mittwoch (8. März 2023) auf dem Gelände stattfinden. Die aktuell in den politischen Gremien der Stadt und des Bezirks Köln-Porz gestellten Anträge, sowie die dazu geführten Gespräche hätten auf Nachfrage des Betreibers beim Bauaufsichtsamt nicht zu einer Fristverlängerung geführt.

Und weiter: „Auch der aktuell von uns angestrebte Antrag auf Nutzungsgenehmigung und eine entsprechende Bestätigung unseres Architekten waren leider nicht erfolgreich.“ Der Grund für das Verbot der Stadt: Der gültige Bebauungsplan des Geländes schließt Einzelhandel eigentlich aus. Das hat aber lange Zeit offenbar niemanden interessiert – bis jetzt.

Durch das Ende der Märkte steht auch die Zukunft des Autokinos selbst unter keinem guten Stern. Vom Betreiber heißt es dazu: „Die wirtschaftliche Perspektive für unseren gesamten Standort Autokino Köln-Porz ist daher im Moment sehr ungewiss.“

Kölner Autokino vor dem Aus? Menschen in Köln diskutieren in den Sozialen Medien

Auf den Post, der in einigen verschiedenen Facebook-Gruppen im Raum Köln gepostet wurde, gab es zahlreiche Reaktionen der Nutzerinnen und Nutzer. Von der Seite „Porz am Rhein“ heißt es dazu: „Übrigens: Die Reichweite dieses Beitrags beträgt bisher 36.184 Personen – dieser absolute Rekord zeigt, wie viele Menschen dieses Thema beschäftigt.“

Und in den Kommentaren gibt es Meinungen beider Lager. Kölnerinnen und Kölner, die das Ende der Märkte bedauern, schreiben beispielsweise: „Eine Tradition geht zu Ende, schade“ oder „Unglaublich. Es ist wirklich eine Frechheit! Man konnte dort gut und preiswert Obst und Gemüse kaufen und auch sonst das ein oder andere Teil finden“.

Diese Läden gibt es in Köln nicht mehr

Kölner Traditionsgeschäfte, die schließen mussten

Es gibt jedoch auch Menschen, die das Markt-Verbot positiv sehen. „Sorry, aber der Markt war eine reine Katastrophe inklusive Verkehrschaos“ oder „Es ist sehr schade, dass die Menschen dort nicht mehr einkaufen können. Allerdings habe ich auch gesehen, wie verkommen das ganze Gelände ist. Ein Dank an die, die dort gehaust haben wie die Vandalen“ heißt es zum Beispiel.

Das Thema wird die Menschen in Köln weiter beschäftigen – vor allem, weil es nun noch düsterer um die Zukunft des beliebten Autokinos aussieht.