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Ausrichter-Zoff in KölnBewerbungsfrist längst vorbei – was wird aus der Deutzer Kirmes?

Besucher der Deutzer Kirmes fahren mit dem Breakdancer.

Die Deutzer Kirmes gehört in der Schausteller-Branche zu einem der Prestige-Volksfeste. Das Foto entstand am 2. November 2022.

Wer richtet die Deutzer Kirmes ab dem Jahr 2024 aus? Diese Frage stellt sich schon seit vielen Monaten. Die Bewerbungsfrist ist seit dem 31. August 2023 vorbei – gibt es jetzt eine Entscheidung?

von Niklas Brühl (nb)

In knapp einer Woche ist es wieder so weit: Die Deutzer Herbstkirmes startet am Samstag (28. Oktober 2023). Bunte Lichter, laute Musik, der Geruch von Mandeln oder Zuckerwatte in der Nase – für viele, vor allem jüngere Kölnerinnen und Kölner, ist das Volksfest am Deutzer Rheinufer immer wieder ein Highlight.

Veranstaltet wird die Herbstkirmes, wie schon in den vergangenen Jahren, von der Gemeinschaft Kölner Schausteller (GKS). Das könnte sich ab dem kommenden Jahr ändern, zumindest theoretisch.

Deutzer Kirmes: Kölner Schausteller polterte gegen Stadt und GKS

Die Stadt hatte die Ausrichtung des Volksfestes ab dem Jahr 2024 neu ausgeschrieben, Bewerberinnen und Bewerber konnten die entsprechenden Unterlagen bis zum 31. August 2023 einreichen.

EXPRESS.de berichtete vor einigen Wochen über den Bewerbungsprozess, bei dem Urgestein Theo Hardt, der seit Jahrzehnten zu den Schausteller-Größen im Kölner Raum zählt, seinen Unmut über das Verfahren äußerte. „Es ist ganz offensichtlich, dass die Voraussetzungen, in das Losverfahren zu kommen, allein auf den Bewerber GKS abgestimmt sind“, schimpfte Hardt.

Hier an unserer EXPRESS.de-Umfrage teilnehmen:

Wettbewerbsvorteile warf er der GKS außerdem vor, viele Dokumente oder Konzepte seien für Mitbewerberinnen und Mitbewerber in der Kürze der Zeit – innerhalb von sechs Wochen hätten alle Dokumente bei der Stadt eingereicht werden müssen – gar nicht zu besorgen oder umsetzbar gewesen.

Es sei ein typisches Beispiel für den kölschen Klüngel, sagte der Schausteller im August zu EXPRESS.de. Die Stadt bestritt die Vorwürfe auf Nachfrage vehement. Er selbst gab schließlich auf, die Bewerbung war für Theo Hardt letztendlich nicht zu stemmen.

Schausteller Theo Hardt eröffnet einen Pop-up Biergarten am Konrad Adenauer Ufer. Wegen des Starken Regens am Mittwoch (14. Juli) muss er jedoch wieder alles abbauen. Gefahr ist der steigende Rheinpegel.

Der Kölner Schausteller Theo Hardt wollte die Deutzer Kirmes ab dem kommenden Jahr ausrichten. Die Stadt hat ihn laut eigenen Aussagen jedoch am langen Arm verhungern lassen.

Doch wer hat am Ende den Zuschlag bekommen? Wer richtet in den kommenden Jahren die prestigeträchtige Kirmes am Deutzer Rheinufer aus?

Deutzer Kirmes: Weiterhin noch keine Entscheidung bei Ausrichter-Frage

Die Antwort ist, dass es noch keine gibt. Obwohl vor rund acht Wochen Bewerbungsschluss war, gibt es noch keine Entscheidung der Stadt, der die Stelle an der Deutzer Werft als sogenanntes Fiskalgelände gehört. Auf EXPRESS.de-Nachfrage heißt es von einer Sprecherin: „Das Auswahlverfahren ist abgeschlossen. Zum laufenden Verfahren kann jedoch weiterhin keine Auskunft erteilt werden, da die Entscheidung erst ab 8. November Bestandskraft hat.“

Die Bewerbungen seien durch die Verwaltung hinsichtlich der im Schreiben vom 21. Juli 2023 geforderten Unterlagen gesichtet worden. Die jeweiligen Bewerberinnen und Bewerber seien zum weiteren Verfahren zugelassen worden, wenn alle geforderten Unterlagen eingereicht wurden und diese den gesetzlichen Vorgaben entsprechen.

„Da es sich um ein behördliches Auswahlverfahren handelt, erfolgte keine qualitative Bewertung der Unterlagen, sondern nur eine Prüfung auf Vollständigkeit“, sagt die Stadtsprecherin weiter. Wie viele Bewerbungen es letztendlich gab und wie viele den Kriterien entsprochen haben – dazu hält sich die Stadt bedeckt.

Wie geht es weiter? „Sofern die Prüfung der Unterlagen mehr als einen Antrag für das Auswahlverfahren zulässt, erfolgt die Entscheidung mittels Losentscheid durch die Verwaltung. Wenn aus dem Losentscheid ein siegreicher Antrag hervorgeht beziehungsweise bereits nach Prüfung der Unterlagen nur ein Antrag zugelassen werden kann, erhält der Antragsstellende eine Zusicherung nach dem Verwaltungsverfahrensgesetz NRW zur Durchführung des Frühlings- und Herbstvolksfests im Jahr 2024“, heißt es vonseiten der Stadt.

Für den Zeitraum ab 2025 bis 2029 werde dann ein öffentliches Ausschreibungsverfahren analog derer für die Weihnachtsmärkte in der Innenstadt durchgeführt. Dieses Verfahren befände sich derzeit in der Vorbereitung. Ab dem 8. November 2023 herrscht also Klarheit, ob die GKS weiterhin die Deutzer Kirmes ausrichten wird. EXPRESS.de bleibt dran.