Bobbycar fährt auf Lkw mitAuch in Köln gesehen – was steckt hinter dem Phänomen?

Auf der Ladefläche eines Lkw ist ein Bobbycar festgeschnallt.

Leserreporter Werner Hoffmann hat diesen Bobbycar-Brummi auf der A61 erwischt.  

Nicht nur in Köln gesehen: Warum sind auf Lkw-Ladeflächen so oft Bobbycars festgeschnallt?

von Iris Klingelhöfer  (iri)

Es ist ein Phänomen: Bobbycars, die auf den Ladeflächen von schweren Lastern mitfahren. Inzwischen haben mehrere Leserreporter süße Fotos an EXPRESS.de geschickt. 

Los ging es mit Hans-Peter Görg, der am Dienstag (5. August) auf der Industriestraße kurz vor Köln-Sürth ein weißes Bobbycar fotografiert, das auf einem pinkfarbenen Sattelauflieger festgezurrt war. Kurz darauf erreichte uns ein Schnappschuss von Christian Altwickler, der einen Schwertransporter gleich mit zwei Bobbycars erwischte.

Jetzt entzückt Leserreporter Werner Hoffmann die EXPRESS.de-Userinnen und -User mit einem „Bobbycar-Brummi“ auf der A61 (siehe Foto oben). Und auch Walter Brzczek hat einen niedlichen Mitfahrer im Tunnel Lövenich fotografiert.

Auf einer Lkw-Ladefläche werden Gasflaschen und ein Bobbycar transportiert.

Im Tunnel Lövenich, gesehen von Leserreporter Walter Brzczek

Bleibt die Frage, warum Truckerinnen und Trucker diese sogenannten Rutschautos für Kinder auf den Ladeflächen ihrer Lkw mitfahren lassen. EXPRESS.de bat bei „Camion Pro“, dem Berufsverband für Unternehmen der Transportbranche, um eine Erklärung.

„Das ‚Phänomen‘ der Bobbycars auf Lkws ist bereits seit vielen Jahren zu beobachten. Diese spontanen Gesten der Fahrenden zielen in der Regel darauf ab, den Mitmenschen eine kleine Freude zu schenken und den oft hektischen Alltag im Straßenverkehr ein Stück weit zu erheitern“, erklärt Sprecher Andreas Mossyrsch.

Dieselbe Intention hätten auch viele Fahrerinnen und Fahrer, die ihren Lkw aufwendig lackieren oder verzieren.

Bobbycar fährt mit: kein tiefergehender politischer Hintergrund

Die Beweggründe der Fahrenden für solche Handlungen seien aber sicher vielfältig, meint Andreas Mossyrsch von „Camion Pro“, jedoch hätten diese Aktionen keinen tiefergehenden politischen oder gesellschaftlichen Hintergrund. 


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„Vielmehr handelt es sich um einen Ausdruck von Individualität und der einfachen Freude am Leben, die den Straßenverkehr auf eine erfrischende Weise bereichern“, so Mossyrsch. Und so sind zahlreiche Brummi-Fahrerinnen und -Fahrer samt Bobbycar auf der ganzen Welt unterwegs und zaubern ein Schmunzeln auf viele Lippen.

Der Auslöser der Bobbycar-Welle war jedoch sehr traurig: Ein amerikanischer Trucker hatte ein Bobbycar als Andenken an seinen verstorbenen Sohn mitgenommen. Ein Branchenmagazin berichtete darüber und viele seiner Kolleginnen und Kollegen machten aus Solidarität mit.