Kölsche Jugend forschtSchüler mit Erfindung für Katzenfreunde, doch es gibt Kritik

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Zugeschnappt. 

Köln – Zutritt nur für Katzen ohne Maus! Wer eine Katze hält und eine Katzentür zuhause hat, kennt das Problem: Immer wieder schleppen die Samtpfoten ihre Beute, oft noch lebend und zappelnd, mit in die warme Stube. Klar – sie sind Jäger und folgen ihrem Instinkt. Nur Herrchen oder Frauchen sind darüber nicht so amüsiert. Und müssen sich um die kleinen Nager, tot oder lebendig, kümmern.

Die schlaue Klappe für Katzen aus Lindlar

Kommt jetzt die schlaue Katzen-Klappe? Mit einer Mikrochip-Anwendung könnten die Geschwister Tara (16) und Connor (14) Albrecht vom Gymnasium Lindlar neue Maßstäbe setzen. So funktioniert die „Maus bleibt draußen“-Tür: „Sie kann mit Hilfe eines Lichtgitters erkennen, ob die Katze eine Maus im Mund hat oder nicht. Das Lichtgitter besteht aus 24 Infrarot-Lichtschranken, die in einem Abstand von circa sechs Millimetern in einer Reihe angeordnet sind“, erklären die Schüler aus der neunten und elften Klasse.  „Wenn die Katze zum Beispiel eine Maus im Maul trägt, dann soll die Katzenklappe gesperrt werden.“

Katzen-Klappe: Kapieren das die Samtpfoten?

Ob das die Katzen kapieren? Nach dem Motto: Ich darf nur rein, aber meine Beute muss draußen bleiben? Oder wird die Katze immer wieder stur mit dem Kopf gegen die Tür klopfen? Und den großen Katzenjammer starten? Dies werden wohl künftige Tests klären. Katzen-Besitzer und Tierschützer Michael Wand (72, Leverkusen) meint zum EXPRESS: „Wer eine Katze hält, muss damit leben, dass sie Beute macht und ihre Natur auslebt. Wenn ein Besitzer damit nicht klar kommt und Angst vor Mäusen oder um seine Möbel hat, sollte er sich besser keine Katze anschaffen.“ 

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Invent a Chip: 2000 Euro Prämie

Die Umsetzung der Idee überzeugte die Jury des Schülerwettbewerbs „Invent a Chip“ und bescherte dem Team aus Lindlar den mit 2.000 Euro dotierten zweiten Platz. Zum 18. Mal richten das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und der VDE (Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik) den weltweit einmaligen Wettbewerb an über 3.000 Schulen aus, an dem sich 1.600 Schülerinnen und Schüler der Klassen acht bis dreizehn beteiligten.

Gymnasium Lindlar: Lob vom Ministerium

Lob gab es nicht nur von Mitschülern und Lehrern für die kleinen Düsentriebs aus Lindlar, sondern auch auch aus dem Bundesforschungsministerium: „Ich bin beeindruckt davon, wie junge Menschen innovative Technologien einsetzen, um kreative Lösungen für konkrete Probleme auszutüfteln. Die Jugendlichen gestalten die Digitalisierung ganz aktiv. Und sie machen deutlich, wie die Digitalisierung den Alltag vieler Menschen erleichtern kann“, so Staatssekretär Dr. Michael Meister bei der Preisverleihung in Berlin. „Dieses Interesse und Verständnis von Digitalisierung brauchen wir für die Zukunftsfähigkeit unseres Landes.“