Die Kölnerin Marline Debler hat mit ihrer Katze eine richtige Odyssee hinter sich. Verschiedene Kliniken konnten nicht herausfinden, was Brigitte fehlt. In Junkersdorf wurde die Lösung gefunden.
Ärzte ratlosBrigitte – die vielleicht „teuerste Katze Kölns“

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Bengalkatze Brigitte. Viele Experten konnten nicht feststellen, was dem Tier denn fehlt.
Aktualisiert11.09.2025, 16:36
Für Marline Debler (27) ist Bengalkatze Brigitte ein ganz wichtiger und treuer Begleiter. Doch die Kölner Samtpfote könnte inzwischen auch den Titel „teuerste Katze der Stadt“ tragen.
Das jedoch nicht wegen Luxusfutter oder Diamanthalsband, sondern wegen einer unglaublichen Ärzte-Odyssee. Oder wie die Besitzerin schmunzelnd sagt: „Dat es die charmanteste 10-Mille-Katz vun Kölle.“
Bengalkatze Brigitte wies seltsame Symptome auf
Alles begann mit rätselhaften Symptomen: Brigitte torkelte, hielt den Kopf schief, setzte sich ständig hin. „Wir waren in mehreren Kliniken, haben alles machen lassen – Röntgen, Ultraschall, unzählige Blutbilder, Infusionen, CT, MRT und sogar eine Liquor-Untersuchung. Aber es kam nie eine klare Diagnose“, sagt Debler zu EXPRESS.de.
Die Untersuchungen kosteten bereits mehrere tausend Euro – alles wurde bezahlt, doch die Antworten blieben aus. „Man fühlt sich irgendwann machtlos, wenn man nicht weiß, was dem Tier fehlt.“
„Ganz ehrlich: Meine Familie und Arbeitskollegen haben zuletzt häufiger über Brigitte gesprochen als über den FC – und das will in Köln was heißen. Manche wussten am Ende sogar mehr über ihre Blutwerte als über ihre eigenen“, sagt die Besitzerin mit einem Lachen.
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Am Ende kam endlich Klarheit: Brigitte leidet an einer extrem seltenen Blutkrankheit Polycythaemia vera, die bei Katzen nur in Ausnahmefällen vorkommt – und erklärt, warum alle so lange im Dunkeln getappt haben.
Dabei kommt es zu einem vermehrten Wachstum der Knochenmark-Stammzellen, die zu viele rote Blutkörperchen (Erythrozyten) bilden, das Blut wird „zu dick“ – und es können Durchblutungsstörungen und Krampfanfälle auftreten.

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Dank Spezialfutter, Medikamenten und viel Fürsorge geht es Brigitte inzwischen wieder besser.
Erst eine Ärztin aus der Tierarztpraxis Junkersdorf brachte neue Hoffnung. In anschließender Zusammenarbeit mit der Tierklinik Hofheim im Taunus ersparte sie Brigitte weitere unnötige Prozeduren und leitete die entscheidende Behandlung ein.
Genauso wie bei einem Menschen hat man in Abständen einen Aderlass gemacht, um die Zahl der Blutzellen und so die Durchblutung zu verbessern. Bei dieser chronischen Erkrankung ist in der Regel eine längerfristige bis oft lebenslange Therapie notwendig und es müssen wiederholte Kontrollen stattfinden.
Heute geht es Brigitte wieder besser. Spezialfutter, Medikamente und viel Fürsorge haben ihr neues Leben eingehaucht. „Wir sind aus Köln und kölsche Mädchen geben nicht auf“, sagt Debler und fügt lachend an: „Et hätt noch immer jot jejange.“