Rolex will den Bau von Joachim Schürmann abreißen. Dessen Sohn ist davon überrascht.
Abriss-Ärger um Kölner Rolex-HausJetzt spricht der Sohn des Architekten

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Das sogenannte Rolex-Haus in der Dompropst-Ketzer-Straße am Hauptbahnhof.
An einem der quirligsten Plätze Kölns, direkt neben der Kirche St. Mariä Himmelfahrt und unweit vom Hauptbahnhof, möchte der Luxusuhrenhersteller ein Stück Architekturgeschichte dem Erdboden gleichmachen: Das Rolex-Haus soll abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden!
Das verblüfft auch den Sohn des Architekten Joachim Schürmann, der das Haus 1976 entworfen hatte! „Davon bin ich überrascht und das irritiert mich“, erklärte Peter Schürmann dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.
Ja, da staunt man nicht schlecht: Der Kult-Bau, der seit 1983 von Rolex genutzt wird, soll für einen Neubau Platz machen. Während der Bauarbeiten sollen alle Angestellten aus einem Gebäude in Deutz ziehen, doch wann das passieren wird, ist noch unklar. Rolex hält sich bedeckt mit öffentlichen Informationen und Visualisierungen des Neubaus.
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Das neue Gebäude soll jedoch modern erstrahlen: Pläne von RKW Architekten aus Düsseldorf präsentieren ein Stufen-Monument aus Glas. Eine Rolex-Sprecherin versicherte dem KStA: „Wir wollen der Stadt Köln treu bleiben, die Stadt ist in Deutschland unser zu Hause.“
Das aktuelle Gebäude sei mit seiner geringen Raumhöhe von 2,65 Metern zu unflexibel. Peter Schürmann, selber in Stuttgart arbeitender Architekt, meint zu dem Werk seines Vaters: „Ich halte es für bedauerlich und auch für problematisch, wenn Gebäude immer öfter abgebrochen werden. Das ist auch nicht nachhaltig.“
Das sagt Henriette Reker über Rolex-Haus
Nun wird in Köln fleißig diskutiert, ob das Unternehmen seine Wünsche durchboxen wird. Oberbürgermeisterin Henriette Reker bleibt guter Dinge: „Ich bin überzeugt davon, dass die Beratung durch den Gestaltungsbeirat sicherstellt, dass ein Neubau eine hohe architektonische Qualität haben wird.“
Klar ist: Es muss eine Lösung her, die dem Nachbarschaftsbild gerecht wird. „Die direkte Nachbarschaft zu St. Mariä Himmelfahrt, dem Hauptbahnhof und dem Kölner Dom macht diesen Standort städtebaulich besonders sensibel“, sagt CDU-Mann Niklas Kienitz. (red)