„Dem Schicksal dankbar“So knapp entging ein Kölner Rechtsanwalt der 9/11-Katastrophe

Der Kölner Rechtsanwalt Christian Solmecke steht auf dem World Trade Center in New York City.

Der Kölner Rechtsanwalt Christian Solmecke am 10.September 2001 auf dem World Trade Center in New York City.

Am 10. September 2001 stand der Kölner Anwalt Christian Solmecke auf dem World Trade Center in New York City und genoss die Aussicht. Ursprünglich wollte er den Wolkenkratzer einen Tag später erklimmen.

von Madeline Jäger (mj)

Köln. Der Rechtsanwalt Christian Solmecke (47) ist vielen Lesern und TV-Zuschauern vor allem als juristischer Sachverständiger, aber auch als humorvoller YouTuber ein Begriff. Doch wenn es um den Anschlag vom 11. September 2001 geht, wird der Kölner emotional.

Denn selbst 20 Jahre später kann er immer noch nicht fassen, wie viel Glück er vor zwei Jahrzehnten hatte. Damals unternahm er mit seiner Freundin und heutigen Ehefrau, die der prominente Anwalt bewusst aus den Augen der Öffentlichkeit heraushält, eine typische USA-Reise.

Christian Solmecke, damals 27 Jahre alt, wollte sich mit seiner Freundin die Ostküste anschauen. Natürlich standen New York City, die Freiheitsstatue und das Dach des World Trade Centers als Sehenswürdigkeiten auf ihrer To-do-Liste.

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Kölner Rechtsanwalt Christian Solmecke an 9/11 auf USA-Reise

„Unmittelbar nach den Anschlägen haben wir unsere Ostküstentour gestartet und erlebt, wie sehr die Amerikaner in dieser schweren Stunde zusammenstanden. Das hat mich bis heute nachhaltig beeindruckt. Eigentlich hatten wir sogar vor, am Tag unserer Abreise aus New York morgens das World Trade Center zu besichtigen. Dem Schicksal bin ich dankbar, dass wir diese Entscheidung um einen Tag vorgezogen haben“, sagt Christian Solmecke gegenüber EXPRESS.de.

Ganz spontan entschied sich das junge Paar damals dafür, sich den weltbekannten Wolkenkratzer schon einen Tag früher anzuschauen. Eine Entscheidung, die der Kölner Rechtsanwalt mittlerweile für eine schicksalhafte Fügung hält.

Keine 24 Stunden später flogen Flugzeuge in die Türme des World Trade Centers und das eindrucksvolle Gebäude stürzte in sich zusammen. Mehr als 3000 Menschen starben beim Terroranschlag vom 11. September 2001.

Kölner Rechtsanwalt Christian Solmecke hört vom 9/11 Anschlag im Radio

„Am nächsten Tag haben wir früh morgens New York verlassen, um mit dem Auto Richtung Boston aufzubrechen. Im Radio hörten wir nur wildes Geschrei der Moderatoren: „Oh my god, they collapsed!“ Vorstellen konnten wir uns darunter nichts und glaubten, nicht ausreichend Englisch zu verstehen – so unvorstellbar war das, was berichtet wurde. Erst auf dem nächsten Campingplatz sahen wir dann die ersten Bilder von den einstürzenden Türmen und sind bis heute froh, dass es das Schicksal damals gut mit uns gemeint hat“, so Solmecke über die Eindrücke von damals.

Kölner Rechtsanwalt besucht zwei Wochen nach 9/11 erneut New York City

Zwei Wochen später habe das Paar nach der Rundreise erneut New York City besucht. „Wir werden diese Zeit wohl nie vergessen“, sagt Solmecke im Rückblick.

Die letzten Überreste des World Trade Centers wurden gerade abgerissen – in den Geschäften war alles voller Staub. Besonders im Gedächtnis geblieben, sei ihm jedoch die große Einheit der Amerikaner in dieser schweren Krise. Auch am 11. September 2021 – 20 Jahre später, sind besondere Gedenkveranstaltungen für die vielen Opfer der verheerenden Anschläge von 9/11 geplant, die auch der Kölner Rechtsanwalt Christian Solmecke in den Medien verfolgen wird.