Steuergeld verschwendetBAMF zahlt 1,4 Millionen Miete für leerstehende Büros
Düsseldorf – Ein teures Geisterbüro! Nach dem aufgedeckten Bremer Korruptionsskandal um 1200 manipulierte Asylanträge beim BAMF (Bundesamt für Migration und Flüchtlinge) enthüllt EXPRESS jetzt einen 1,4 Millionen-Skandal des BAMF in Düsseldorf.
Für 60 000 € Monatsmiete hat das BAMF im Juni 2016 auf der Graf-Recke-Straße 82 ein 4700-Quadratmeter-Büro für 125 Mitarbeiter angemietet. Es steht ungenutzt und voll eingerichtet leer.
Von der gewaltigen Verschwendung von Steuergeldern weiß der Bundesrechnungshof, der dem BAMF bereits Misswirtschaft vorgeworfen hatte, noch nichts.
Die Adresse kennen nur Verantwortliche im Düsseldorfer Asylzentrum des BAMF auf der Erkrather Straße und die BAMF-Führungsspitze in Nürnberg. Auf den Service-Seiten des BAMF (www.bamf.de) wird die Adresse verschwiegen. Am Gebäude gibt es kein Büroschild.
Nach EXPRESS-Recherchen und Angaben von Handwerkern sowie andernorts entlassener BAMF-Mitarbeiter stapeln sich in den für 125 Beamte und Angestellte angemieteten Büros Kartons aus aufgelösten Außenstellen (Bad Berleburg und Burbach). Schulungs- und Anhörungsräume für die Befragung von Asylbewerbern bleiben unbenutzt.
Teure Büroausstattung verstaubt
Superteure Handy-Auslesegeräte, die Fluchtrouten der Flüchtlinge auslesen sollen und hochwertige Kommunikationselektronik, die ohnehin niemand bedienen kann, liegt herum. Die Anschaffung der Büro-Einrichtung soll 400 000 Euro gekostet haben...
Rund 50 ungenutzte Tiefgaragenplätze werden monatlich bezahlt, die stets fälligen Nebenkosten von monatlich zirka 11 000 Euro ebenfalls.
Ein Mitarbeiter aus Bochum berichtet: „Nur für eine kurze Zeit waren dort 70 Befristungskräfte beschäftigt und wurden dann ersatzlos entlassen. In der Spitze der Flüchtlingswelle gingen 2016 bundesweit 745 000 Asylanträge ein. Qualifizierte Entscheider und fremdsprachiges Personal waren nicht zu bekommen. Dann wurde das panikartig gemietete neue Düsseldorfer Büro aufgegeben, und man hat versäumt, es zu kündigen.“
Die für die Anmietung der Büroräume zuständige Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIMA) kündigte für Anfang dieser Woche eine Erklärung an. Das BAMF antwortete auf eine EXPRESS-Anfrage für eine Stellungnahme zunächst nicht.
(exfo)