Sie machen zu viel DreckDüsseldorfer Politiker will Tiere abschießen lassen

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Gänse grasen auf einer Wiese im Botanischen Garten in Düsseldorf. Der Kot der Gänse stört die Besucher der Düsseldorfer Parks mittlerweile extrem.

Düsseldorf – Die Stadt Düsseldorf hat bereits viel Geld in den Zoopark gesteckt, doch alles Geld der Welt kann die Gänse nicht von der Anlage vertreiben.

Der Kot der gefiederten Tiere stört die Besucher des Parks immens. „Es ist einfach nur widerlich“, sagt Franziska Uhr der „Westdeutschen Zeitung“.

Sie wollte am Donnerstag (28. Mai) mit ihren beiden Kindern Antonia und Carlos das herrliche Wetter zu einem Zoopark-Ausflug nutzen wollte.

„Nicht nur, dass die Wiesen gleich gesperrt oder völlig verdreckt sind, auch auf den Gehwegen muss man die ganze Zeit genau schauen, wo man hintritt“, sagt die Mutter.

Kampf gegen die Gänse in Düsseldorfs Grünanlagen

Und das gleiche erlebt, wer Hof- und Volksgarten, Südpark und viele andere Grünanlagen in der Stadt besucht.

Weil aktuell viele Gänsepaare mit Jungen im Zoopark zu sehen sind, fragte am Dienstag (26. Mai) die SPD in der Bezirksvertretung 2 (Düsseltal, Flingern) nach der Entwicklung der Population und nach Fortschritten im Kampf gegen die Verunreinigungen durch die Gänse.

Doch eine aussagekräftige Antwort blieb die Verwaltung schuldig. So hieß es, eine neue „Gänse-Erhebung“ finde erst im Juni statt, dann lägen belastbare Ergebnisse vor, die wiederum frühestens im Juli auf die Tagesordnung der politischen Gremien auftauchen. „Dann ist der nächste Sommer fast rum, in dem das Gänse-Problem ungelöst bleibt“, sagt Christian Rütz.

CDU-Politiker fordert Abschuss der Gänse 

Der CDU-Ratsherr hatte bereits 2018 ein energischeres Vorgehen gegen die sich rasant vermehrenden Gänse gefordert und dabei auch ihren Abschuss angeregt. Das Grünflächenamt war jedoch dagegen. Stattdessen sollte eine Biologin den Gänsen in der Brutzeit einen Teil der Eier klauen.

In den Jahren 2009 bis 2017 ist die Zahl der Gänse stadtweit von etwa 700 auf 1400 gestiegen. In Parks von 329 auf 966 – 2019 meldete die Stadt einen kleinen Rückgang auf 907 Tiere.

Auch am Unterbacher See bleiben die Gänse trotz diverser Maßnahmen ein Problem: „Wir müssen Wiesen und Strände täglich reinigen“, sagt Geschäftsführer Peter von Rappard.

Düsseldorf: Politiker will Gänse mit Drohnen verjagen

Zuletzt sorgte der Vorstoß des FDP-Politikers Sebastian Rehne für Aufregung, weil er wie in Kanada Gänse von Drohnen verscheuchen lassen wollte. Rehne hatte sich über „Gänsekot-Teppiche“ im Rheinpark und im Hofgarten geärgert. Doch vom Grün-Dezernat wurde auch das als nicht sinnvoll abgelehnt, weil die Gänse dabei allenfalls kurzfristig verschwänden. 

Stattdessen setzte man beim „Gänsemanagement“ geduldig weiter auf die schrittweise Dezimierung der Population. Für Christian Rütz ist das zu wenig: „Ohne Bejagung und konsequente Eier-Entnahme aus den Gelegen wird es nicht besser.“