RheinbahnBosse wollten mehr Gehalt – abgelehnt, aber trotzdem gibt's mehr

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Eine Rheinbahn fährt durch Düsseldorf

Düsseldorf – Die Vorstände der Rheinbahn, Michael Clausecker und Klaus Klar, wollen in den nächsten fünf Jahren eine halbe Milliarde Euro investieren. Vorher wollten sie selbst einen kräftigen Schluck aus der Pulle: Sieben Prozent Gehaltserhöhung für 2017 und 2018. Macht pro Mann 14 000 Euro mehr. Doch sie haben sich verschluckt: Der Aufsichtsrat lehnte ab. Es gibt nur 3,5 Prozent (7000 Euro)!

Rheinbahner sind auf der Palme

Die jüngste Aufsichtsratssitzung war nicht einen Tag alt, da ging intern schon die Hauspost ab: Auch die zugebilligten 7000 Euro bringen die 2900 Rheinbahner immer noch auf die Palme.

Michael Clausecker

Michael Clausecker

Busfahrer Karl K. (Name geändert): „Wir Straßenbahn- und Busfahrer bekommen je nach Zugehörigkeit im Schnitt 2500 Euro brutto. Ältere und Ur-Rheinbahner mehr. Aber die rund 3,2 Prozent, die wir zuletzt bekamen, sind gegen das, was die Vorstände haben wollten, ein Scherz.“ Ein Aufsichtsrat: „Womit haben die Herren das verdient? Etwa mit den geschönten Fahrgastzahlen? Etwa mit dem Minus von 62 Millionen aus dem letzten Jahr? Da ist unser Aufsichtsratsvorsitzender und Oberbürgermeister mit seinen 140 000 Euro Grundgehalt plus Zulagen ein armer Wicht.“

Manche nehmen Vorstand in Schutz

Michael Clausecker und Klaus Klar kriegen rund 200 000 Euro Grundgehalt, kommen plus „erfolgsabhängiger“ Prämien auf 280 000 bis 300 000 Euro. Damit liegen sie aber immer noch an der „Armutsgrenze“ Düsseldorfer Manager. 

Der Vorstand der Stadtsparkasse kriegt beispielsweise rund 700 000 Euro. Ein Aufsichtsrat aus dem Lager des Vorstands hält dagegen: „Was da ein Kollege meint, ist unfair. Das Defizit bei der Rheinbahn war schon immer und ist niedriger als bei anderen Verkehrsunternehmen. Man soll doch Herrn Clausecker erst mal die Chance geben, seinen Plan von 26 Millionen Fahrgästen mehr in den nächsten fünf Jahren umzusetzen. Das dauert eben seine Zeit.“

Klaus_Klar

Klaus Klaar

„Zeitlich übliche Erhöhungen der Bezüge"

Und was sagt der Vorstand selbst zu den Gehaltserhöhungen und zu den Fahrgastzahlen? Vorstandssprecher Georg Schumacher: „Es handelte sich hierbei um moderate und zeitlich übliche Erhöhungen der Bezüge, über die der Aufsichtsrat letztlich zu befinden hatte. Die Fahrgastzahlen entwickeln sich, wie bereits im Jahresverlauf erklärt, aktuell positiver als im Vorjahr.“

(exfo)