Nach Brand-KatastropheKrefelder Zoo: Was wird aus Schimpansen „Limbo“ und „Bally“?

Schimpansin_Limbo_Krefeld

„Limbo“ erlitt Brandverletzungen bei dem Feuer im Krefelder Zoo in der Silvesternacht 2019/2020, wurde traumatisiert.

von Michael Kerst (mik)

Krefeld – Sie sind die einzigen Überlebenden der Brand-Katastrophe im Krefelder Affenhaus in der Silvesternacht vor einem Jahr: Die Schimpansen „Bally und „Limbo“ erlitten Brandverletzungen, wurden schwer traumatisiert.

  • Schimpansen überlebten Brand-Katastrophe
  • „Limbo“ und „Bally“ erlitten Verbrennungen
  • Krefelder Zoo sucht Lösung

Monatelang wurden sie mühsam wieder aufgepäppelt. Jetzt geht es ihnen wieder gut … aber es stellt sich dir Frage: Wie geht es mit den Menschenaffen weiter?

Krefelder Zoo: Für „Limbo“ und „Bally“ soll gut gesorgt werden

Eines steht fest: In Krefeld werden Bally und Limbo nicht dauerhaft bleiben können. Sie bewohnen ein provisorisches Innengehege, können nicht nach draußen. Bis ein neues „Artenschutz-Zentrum Affenpark“ kommt, kann es noch dauern.

Krefelder Zoo: Werden Schimpansen nach Brand-Katastrophe umgesiedelt?

Tierschützer starteten deshalb eine Petition, forderten die Umsiedlung der Affen in das „Wales Ape and Monkey Sanctuary“ (WAMS). „Nach der Katastrophe brauchten Bally und Limbo zunächst Zeit für die vollständige körperliche Genesung. Die gänzliche Abheilung der Brandwunden dauerte bis ins Frühjahr 2020. Hinzu kam die psychische und physische Erholung bei den vertrauten Pflegern, die zur erweiterten Gruppe der Affen gehören“, erläutert Zoodirektor Dr. Wolfgang Dreßen.

Ihm und seinen Kollegen geht es darum, zunächst einmal festzustellen, was das Beste für die beiden Menschenaffen ist. Deshalb holte er den Rat eines absoluten Fachmanns ein: Patrick van Veen ist der Präsident des „Jane Goodall Instituts Global“ (JGI), benannt nach der berühmten Schimpansen-Forscherin. Der begutachtete Bally und Limbo und stellte fest: „Die Tiere sind in sehr guter psychischer und physischer Verfassung. Nichts in ihrem Verhalten deutet mehr auf das Trauma der Brandnacht hin.“

Krefelder Zoo: Kein schneller Umzug von „Limbo“ und „Bally“

Und er warnt: „Auch wenn es derzeit keine äußeren Anzeichen für ein Trauma gibt, kann das Herausreißen aus dem stabilen sozialen Umfeld, ein Transport und die Integration in eine neue Gruppe, dazu führen, dass traumatische Erfahrungen bei den Tieren erneut aufbrechen. Es muss also die beste Lösung gefunden werden und nicht nur irgendeine.“

Schimpansin Bally

Auch Schimpansin „Bally“ wurde bei dem Brand im Krefelder Zoo schwer verletzt.

Von einem schnellen Umzug nach Wales hält der Schimpansen-Experte nichts: „Das individuelle Wohlbefinden und die Gesundheit von Bally und Limbo sind im Moment wichtiger, als eine kurzfristige Lösung zu finden.“ Gesucht wird also jetzt ein anderer Zoo, der eine perfekte räumlich Umgebung und optimale Gruppe bietet.