+++ EILMELDUNG +++ Lkw rauscht in Autos Kölner Autobahn nach schwerem Unfall während Feierabendverkehr gesperrt

+++ EILMELDUNG +++ Lkw rauscht in Autos Kölner Autobahn nach schwerem Unfall während Feierabendverkehr gesperrt

Mega-Desaster für RheinbahnNeue Super-Bahn zu breit für Duisburger U-Bahn-Tunnel

Erlkönig

Der Prototyp der neuen HF6 der Rheinbahn auf Testfahrt. In Duisburg krachte diese Bahn  mit einem Anbauteil gegen einen Bahnsteig.

Düsseldorf – Bei der Rheinbahn schrillen seit vergangener Woche Donnerstag alle Alarmglocken.

Bei einer Testfahrt mit der neuen Stadtbahn „HF6“ gab es im Duisburger U-Bahn-Tunnel einen Unfall.

Die neue Bahn ist zu breit, blieb an einem Bahnsteig der Haltestelle „Duissern“ hängen. Wie geht es mit dem Multimillionenprojekt jetzt weiter?

Seit Mitte September ist der erste Prototyp der neuen Stadtbahn „HF6“ (Hochflurbahn Typ 6) bei der Rheinbahn im Testbetrieb. Zunächst nur auf dem Betriebshof in Lierenfeld.

Seit einigen Tagen aber auch im echten Rheinbahn-Netz in der Stadt. Doch einer dieser Tests endete jetzt im Desaster.

Am Donnerstagabend war der Prototyp auf der Strecke der U79 Richtung Duisburg unterwegs. Dort soll die neue Bahn auch eingesetzt werden, löst auf Sicht die alten, kultigen rot-weißen Bahnen ab.

Endstation Steinsche Gasse

Doch an der Wedau kam es zum Super-Gau! Die neue Bahn passt nicht richtig in den Duisburger Tunnel. Bei der Einfahrt in die Haltestelle Steinsche Gasse passierte nach EXPRESS-Informationen das Unvorstellbare: Die Bahn krachte gegen den Bahnsteig, blieb stecken!

Rheinbahn 29

Im Duisburger U-Bahnhof „Duissern“ passierte es. Die neue HF6 der Rheinbahn berührte den breiteren Niederflurbahnsteig, wurde dabei beschädigt. Im Bild: eine der alten B80-Bahnen der DVG, die problemlos den Bahnhof anfahren kann.

Später konnte die HF6 befreit werden, fuhr beschädigt zurück nach Düsseldorf. Seitdem läuft die Suche nach der Ursache.

EXPRESS erfuhr: Die neue Bahn blieb mit Anbauteilen am Fahrgestell am Bahnsteig hängen. Die U-Bahnhöfe in Duisburg haben eine Besonderheit: Niederflur- und Hochbahnsteige, die direkt aufeinander folgen. Doch die Niederflurbahnsteige sind breiter als die Hochflurbahnsteige. Daran blieb der Prototyp stecken.

Neu, teuer, aber kaputt - das Desaster um die Rheinbahnbusse (Hier mehr lesen)

„Wir haben die Verhältnisse in Duisburg nicht ausreichend berücksichtigt“, muss Rheinbahn-Sprecher Georg Schumacher einräumen. Offen ist allerdings noch, ob der Hersteller Bombardier vielleicht auch breiter gebaut hat, als bestellt.

Neue Bahnen kosten bis zu 177 Millionen

Rheinbahn 33

Die Einfahrt zum Duisburger U-Bahntunnel. Die Rheinbahn-Techniker hatten bei der Bestellung der neuen Stadtbahn offenbar die Breiten der Duisburger U-Bahnsteige nicht beachtet.

Fakt ist, dass die Rheinbahn bereits 43 HF6 bei Bombardier bestellt und dafür auch rund 30 Millionen Euro Anzahlung geleistet hat. Eine ungewöhnlich hohe Summe (für die die Rheinbahn von Bombardier Zinsen gezahlt bekommt).

Auf 16 weitere Bahnen hat die Rheinbahn eine Option. Gesamtvolumen des Geschäfts bei Abnahme aller HF6: rund 177 Millionen Euro.

„Das ist die absolute Katastrophe! Was sollen wir jetzt machen? Die Fahrgäste am Froschenteich umsteigen lassen? Die U-Bahnhöfe in Duisburg umzubauen ist ja illusorisch. Müssen die Bahnen geändert werden, verzögert sich die Auslieferung vermutlich um Jahre“, tobt Rheinbahn-Aufsichtsrat Andreas Hartnigk (CDU).