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Horror-Siedlung Potsdamer StraßeDie Mieter müssen zum Pinkeln und Duschen auf die Straße

„Auch unsere Toiletten werden schon bald auf der Straße stehen“, regt sich die Anwohnerin Jenny Kuhlmann auf.

„Auch unsere Toiletten werden schon bald auf der Straße stehen“, regt sich die Anwohnerin Jenny Kuhlmann auf.

Düsseldorf – Schön waren die Häuser auf der Potsdamer Straße noch nie. Schon oft fiel die graue Siedlung durch vernachlässigte Immobilien und Kriminalität auf. Und jetzt kommt auf die Anwohner eine weitere Zumutung zu!

Vier Container, die demnächst als Toiletten dienen sollen, und zwei Container mit Duschen stehen seit Montag auf der Straße neben der Potsdamer Straße 53. Direkt neben ihnen parken Autos, gehen Passanten auf der Straße und spielen Kinder mit dem Ball. In diesen Container sollen schon ab dem 1. Mai die Anwohner der angrenzenden Häuser duschen und ihre Notdurft verrichten.

„Mein Mann, meine Kinder und ich werden diese Räume dann wochenlang auf der Straße zusammen mit unseren Nachbarn nutzen“, sagt die Anwohnerin Stephanie Hau (27). „Wie soll das bei so vielen Leuten, die in diesen Häusern wohnen, funktionieren? Und wer macht die Container sauber?“

Das sind nicht die einzigen Fragen, die den Bewohnern der Siedlung noch offen geblieben sind. Vor zwei Monaten teilte ihnen ihr Vermieter mit, dass in den Häusern unter anderem Fenster, Wohnungstüren und Wechselsprechanlagen ausgetauscht werden. Außerdem sollen in allen Wohnungen Badsanierungen durchgeführt werden. Schon lange waren diese Reparaturmaßnahmen in den Häusern fällig. Die Immobilien befinden sich in extrem schlechten Zustand. Vor den Hauseingängen steht schon seit zwei Jahren ein Gerüst, das nicht abgebaut wird …

„Als wir die Nachricht von der Sanierung erhielten, informierte uns niemand, dass wir unsere Badezimmer schon bald nicht mehr benutzen können. Dafür teilte man uns mit, dass die Mieten nach den Arbeiten erhöht werden“, regt sich die Anwohnerin Jenny Kuhlmann (31) auf. „Ich habe ein Kleinkind – soll ich jetzt jedes Mal auf die Straße laufen, wenn ich etwas waschen will?“ "Ich habe auch zwei Kinder. Sie müssen in die Schule und zur Kita. Müssen die sich dann morgens wochenlang auf der Straße waschen?“ fragt Stephanie Hau.

EXPRESS setzte sich mit der IWG GmbH & Co KG, der Hausverwaltung der Häuser, in Verbindung. Doch anstatt Antworten auf Anfragen zu geben, legte eine Mitarbeiterin des Unternehmens schon zur Beginn des Gesprächs kommentarlos den Hörer auf.

Schon seit Jahren gibt es Probleme mit den Häusern

Häuser seit Jahren in den Schlagzeilen

Wochenlang kaputte Aufzüge, tagelang keine Heizung, Schimmelbefall, Müll auf der Straße, dauernd Brände. Immer wieder berichtete der EXPRESS in den vergangenen Jahren über die Probleme in der Horror-Siedlung an der Potsdamer Straße. In den zum Teil heruntergekommenen Häusern wohnen 35 000 Menschen in 1400 Wohneinheiten. Unter den Bewohnern befinden sich viele sozial schwache Familien. Die Immobilienbesitzer interessierten sich in der Vergangenheit häufig nicht für die Probleme der Mieter.

Im Oktober 2011 fielen mehrfach tagelang die Aufzüge in den Hochhäusern aus. Alte und kranke Menschen, die auf den oberen Etagen wohnten, waren in ihren Wohnungen gefangen. Kurze Zeit später fielen in zahlreichen Wohnungen die Heizungen aus.

Um sich zu wärmen, mussten einige Anwohner mit dem Backofen heizen. Viele der Probleme sind bis heute nicht gelöst.