HauseinsturzBauherr wird in Düsseldorf seines Lebens nicht mehr froh

von Michael Kerst (mik)

Düsseldorf – Es war ein Unglück, das nicht nur ganz Düsseldorf schockierte. Am Montag (27. Juli) stürzte in Sichtweite der Königsallee in einem Hinterhof ein Haus ein. Auch Tage nachdem sich die Staubwolke gelegt hat, ist die Feuerwehr noch immer am Trümmerberg und sucht nach Opfern!

Und nachdem jetzt klar wurde, dass dort umgebaut wurde, obwohl noch keine Genehmigung gab, ermittelt jetzt die Staatsanwaltschaft. Es sind Ereignisse, die Angst machen, findet unser Autor. Ein Kommentar.

Es klingt wie eine unbedeutende Formalie - aber sie hatte tatsächlich tödliche Folgen:

Der Bauherr hatte für den Umbau des Hinterhauses an der Luisenstraße zwar eine Baugenehmigung - aber unter Vorbehalt: Da er plante, eine tragende Wand umzubauen, fehlte noch der „Standsicherheitsnachweis“. So lange der nicht vorlag, hätte er nicht mit den Bauarbeiten beginnen dürfen.

Einsturz in Düsseldorf: Das hat Folgen für den Bauherrn

Da wirkt es schon fast wie eine Ironie, dass auch die Baugenehmigung selbst - wie die Stadt Düsseldorf mitteilt - „am frühen Nachmittag“ des Montag verschickt wurde, also im Prinzip genau in dem Moment, als das Haus gerade in sich zusammenbrach ...

Für den Bauherrn dürfte das heftige Folgen haben: Dass sein Verstoß teuer werden dürfte, ist dabei eigentlich nur eine Kleinigkeit. Er hat schlicht und ergreifend ein Menschenleben auf dem Gewissen ... und mit einem hohen Maß an Wahrscheinlichkeit sogar noch ein zweites. Denn die Hoffnung, den anderen vermissten Arbeiter noch lebend zu finden, schwindet von Stunde zu Stunde.

Einsturz in Düsseldorf: War der illegale Baubeginn ein Einzelfall?

Der Mann wird seines Lebens nicht mehr froh - und dafür hält sich mein Mitleid in Grenzen.

Was ich mich allerdings frage, ist, ob das ein Einzelfall ist: Eine Baumaßnahme, irgendwo weitweg vom Schuss (in diesem Fall in einem Hinterhof) - und der Chef sagt: „Fangt schon mal an! Die Baugenehmigung kommt schon noch.“

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Zu dem Horror-Einsturz eines Hauses an der Luisenstraße in Düsseldorf hätte es gar nicht kommen dürfen - der Baubeginn war illegal.

Ist das eine Ausnahme auf Baustellen in Düsseldorf und im Land? Oder ist das womöglich sogar gängige Praxis?

Einsturz in Düsseldorf: Handwerker meldete einen ähnlichen Fall

Immerhin: Nach dem Einsturz von Friedrichstadt meldete sich am Dienstag ein Handwerker bei der Stadt und zeigte - offenbar von dem Unglück geschockt - einen ähnlichen Verstoß auf der Neanderstraße in Flingern an.

Also spricht eine Menge dafür, dass uns ein solcher Einsturz jeden Tag wieder ereilen kann. Und das - ehrlich gesagt - macht mir Angst!