Hanfsamen verstreutLangenfeld will Stadt begrünen und macht böse Entdeckung

Neuer Inhalt (4)

Die unerlaubt gewachsenen Hanfpflanzen in Berghausen wurde in Abstimmung mit der Polizei wieder entfernt. 

von Paulina Meissner (mei)

Langenfeld – Eine Cannabis-Plantage versteckt im Kornfeld? Das vermuteten Polizisten in Langenfeld, als sie an einem Berghausener Getreidefeld vorbeikamen. Die grün gezackten Blätter schienen ein eindeutiger Hinweis und wurden so kurzerhand sichergestellt.

Das Kuriose: Der Blühstreifen entstand im Rahmen der Aktion „Langenfeld summt“ - das gemeinsam mit Umweltverbänden von der Stadt initiiert wurde. Daher sollten die verdächtigen Samen untersucht werden.

„Diese Untersuchung wollen wir abwarten“, so Stephan Anhalt, städtischer Planungsamtsleiter gegenüber der „Rheinischen Post“. Er ist auch für die „Blühstreifen“ zuständig.

Langenfeld: Verunreinigtes Saatgut enthielt ungewollt Hanf-Samen

Er gibt zu bedenken, dass nicht alle Cannabis-Sorten Rausch verursachende Wirkstoffe beinhalten. „Cannabisformen sind in fast jedem Vogelfutter.“ Weitere Ursachen für die „ungewollte Drogenplantage“ könnten Verunreinigungen beim Maschineneinsatz sein. Als Nutzpflanze dürfen Hanf-Samen nämlich angebaut werden - jedoch mit Genehmigung.

Der Blühstreifen wurde vor einigen Wochen ausgesät. Die Recherche der Stadtverwaltung Langenfeld kam nun zu dem Ergebnis, dass es sich bei den unerlaubt gewachsenen Pflanzen um Saatgut-Verunreinigungen, mutmaßlich durch Nutzhanfsamen, handelte.

Hanf-Samen gestreut: Stadt Langenfeld fordert Wiedergutmachung 

„Wir werden dafür den Zulieferer der Saatgut-Mischung in Regress nehmen“, betonte der städtische Chefplaner Ulrich Beul.

Denn die ausgewählte Firma, die für die Bepflanzung beauftragt wurde, habe durch diese Verunreinigung „nicht nur die Ermittlungsbehörden beschäftigt, sondern auch für einen zusätzlichen Personaleinsatz der Stadtverwaltung gesorgt“. Die Hanf-Pflanzen wurden entfernt.

Hier lesen Sie mehr:  52 Menschen aus brennendem Haus in Düsseldorf-Holthausen gerettet

Dies geschieht nach Beuls Aussage „bienenfreundlich“, um die angelegten Blüh-streifen und –Flächen zu erhalten. „Diesen nicht durch uns, sondern durch den Saatgut-Zulieferer verursachten Aufwand fordern wir bei ihm ein“, betont der Fachbereichsleiter, der darüber hinaus für die Stadtverwaltung ankündigt, die nächsten Saatgut-Mischungen im kommenden Jahr aus anderer Quelle zu be-ziehen. (mei)