Düsseldorfer InnenstadtRatten-Alarm in der Rewe To Go-Filiale

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Der betroffene Shop an der Hunsrückenstraße 54: Nach der Schließung durch die Stadt wegen „Schadnagerbefalls“ hat er wieder geöffnet.

Düsseldorf – Die Rewe To Go-Filiale an der Hunsrückenstraße. Normalerweise herrscht hier viel Betrieb, Hunderte Kunden strömen täglich ein und aus. Doch an der Glastür hing vorletzte Woche noch ein Zettel: „Vorübergehend geschlossen.“

Das Düsseldorfer Amt für Verbraucherschutz hat den Laden dicht gemacht. Ein Insider, der sich beim EXPRESS meldete, meint auch zu wissen, warum das Geschäft vorübergehend geschlossen wurde.

Rewe To Go in Düsseldorf: Ungeziefer und Schimmel?

Er sagt, in einigen To Go-Filialen gebe es allgemein ein Problem: „Ungeziefer trat bereits auf, abgelaufene Waren und verschimmelte Kaffeemaschinen kommen vor. Außerdem Produkte, die nicht ordnungsgemäß ausgezeichnet wurden."

Der Grund: „Massiver Personalmangel in den Rewe To Go-Filialen.“ Heftige Vorwürfe gegen das Franchise-Konzept für den schnellen Mini-Einkauf für unterwegs!

Der Insider hat laut eigener Aussage mehrere Jahre als Marktmanager für Rewe in verschiedenen Städten in NRW gearbeitet. Er scheint sich mit der Materie auszukennen und sagt: „Die Rewe To Go-Läden laufen nicht gut. Einige mussten schon wieder schließen."

Kostendruck und Personalmangel bei Rewe To Go-Filialen?

Zum Beispiel gebe es die Anweisung, unverkaufte Salate nach zwei Tagen wegzuwerfen. Die Abfallkosten seien hoch. „Dazu kommt die hochpreisige Lage der Filialen in den großen Fußgängerzonen der Städte. Die Mieten sind extrem teuer, der Kostendruck immens, am Personal wird massiv gespart.“

So könne es vorkommen, dass der Marktleiter zugleich für Kasse, Brötchen-Schmieren, Regal-Einräumen und Waren-Kennzeichnung zuständig sei - und sogar das Mitarbeiter-Klo putzen müsse.

„Die packen das irgendwann nicht mehr“

Dazu komme die Reinigung der Öfen und Kaffeemaschinen nach streng vorgegebenen Plänen. „Wenn da ein Mitarbeiter - etwa wegen Krankheit - ausfällt, da machen die so viel Überstunden. Irgendwann packen die das nicht mehr.“

Die Folge: „Aufgaben bleiben liegen. So kann es zu Schließungen durch die Kontrolleure kommen wie eben in der Filiale an der Hunsrückenstraße.“ Doch stimmt das wirklich?

Rewe bestätigt Schadnagerbefall

EXPRESS fragte bei Rewe nach. Pressesprecher Raimund Esser bestätigt die vorübergehende Schließung der Filiale an der Hunsrückenstraße 54 nach einer routinemäßigen Überprüfung durch die Behörden. Es seien „bedauerlicherweise bauliche Mängel und Schadnagerbefall im Shop festgestellt“ worden.

Zu „Schadnagern“ zählen sowohl diverse Mäuse- als auch Rattenarten. Der Sprecher weiter: „Es wurden umgehend und nachhaltig die für Lebensmittelgeschäfte zulässigen Bekämpfungsmaßnahmen durchgeführt und die baulichen Mängel beseitigt.“

Ob in der Düsseldorfer Filiale von den Kontrolleuren auch Schimmel in Kaffeemaschinen, abgelaufene oder falsch etikettierte Waren vorgefunden wurden, weiß der Insider, der sich beim EXPRESS meldete, nicht. Auf eine eine entsprechende Anfrage des EXPRESS antwortet Rewe-Sprecher Esser:

„Wir haben die dreitägige Schließung des REWE ToGo-Shops zum Anlass genommen, den gesamten Markt und das komplette Warensortiment einmal komplett ‚auf links zu drehen'. Dabei sind wir bedauerlicherweise in Einzelfällen auf Missstände gestoßen, die in keiner Weise den Qualitätsansprüchen von REWE entsprechen, und unmittelbar behoben bzw. beseitigt wurden.“

Seit Montag letzter Woche ist die Filiale - nach erneuter Überprüfung durchs Verbraucherschutzamt - wieder geöffnet. An der Glastür hängt nun ein anderer Zettel: Der Shop sucht nach einer 450-Euro-Kraft. Ob damit dann das Personal ausreicht?